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Der letzte Weg zum Vierten Stern

Poetisches · Sommer/Urlaub/Reise · Erinnerungen
Aus den Adern strömte purer Schweiß
Millionen Herzen liefen höllisch heiß
Beim Aufwärmen rebellierten Samis Waden
Mancher glaubte, Deutschland ginge baden

Jungspund Christoph trat in seine Stapfen
Um auch mal von dem Fluidum zu zapfen
Er biss sich durch in gnadenlosem Kampf
In seinen Zügen keine blasse Spur von Krampf

Sein Einsatz währte leider nicht sehr lang
Den Fans im Rund wurd's mächtig bang'
Des Gegners Härte raubte ihn um seine Früchte
Um Joggis Mannen kreisten allerlei Gerüchte

Die die feinere Klinge schlugen im flotten Spiel
Für manchen Gaucho schien das bereits zu viel
Sie war'n pfeilschnell und stellten emsig Beine
Der Zauber sollte ersticken schon im Keime

Was aber nicht nach jedem Ballgewinn gelang
Als das Runde herzlos an den Pfosten sprang
Der vierte Stern, er blinkte nur sporadisch auf
Nach der Pause ging's mal runter und mal rauf

Zähes Blut rang mit dem porentiefen Schweiß
Alle fragten sich was kommt, wer weiß
Noch kein Ball traf bisher ins Schwarze
Romero streckte sich wie eine räuberische Katze

Was dem Manuel natürlich genauso toll gelang
Der sich in Higuains flotten Beinen mal verfang
Aber Rizzolis Pfeife blieb so gnädig stumm
Was Messis Teufelskerle fanden töricht dumm

Auch Schweini ging's gleich mehrfach an den Kragen
Den selbst der tiefste Cut nicht kann verzagen
Beide Teams gesät von mörderischen Krämpfen
Die nicht des vierten Sternes Schimmer dämpften

In Joggis Kämpfern schlummerten noch Reserven
Was den Gaucho-Kickern zerrte an den Nerven
Die Mario „ergötzte“ mit 'nem supergeilen Tor
Endlich brach aus, ein langersehnter Jubelchor

Lästige sieben Minuten galt es noch zu bangen
Dazu die Extraminuten, die viel zu langen
Der Abpfiff erlöste manch' zitternde Hand
Endlich war Deutschland ein einig' Feierland




Wichtige Anmerkungen zu meinem Gedicht:
Die Worte in der letzten Zeile habe ich mir deshalb ausgedacht, um darauf aufmerksam zu machen, dass es sich um den ersten gesamtdeutschen WM-Titel seit der Wiedervereinigung handelte. Ein unumstößlicher Fakt, der in der allgemeinen Euphorie völlig untergegangen ist.
Beim Gewinn der letzten WM einer rein westdeutschen Mannschaft im Jahre 1990 erteilte Franz Beckenbauer einem Journalisten, der auf diesen historischen Moment hingewiesen hatte, die zum Schmunzeln einladende Antwort, dass Deutschland in der Zeit nach der Wiedervereinigung nicht mehr zu besiegen sein wird. Vierundzwanzig lange Jahre sollte es bis zum Gewinn des ersten gesamtdeutschen WM-Titels noch dauern! Wer hatte damals daran gedacht?!

Und hier noch ein Link vom triumphalen Empfang in unserer Heimat mit unserer unverwüstlichen Helene Fischer:
http://www.srf.ch/player/tv/glanz--gloria/video/helene-fischer-singt-fuer-die-deutschen-wm-helden?id=e966250a-b745-444b-a7f2-6fadfe5aa26f
 
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Kommentare  

Hallo Else,
ich danke dir sehr für den wunderschönen
Kommentar und wünsche dir noch ein angenehmes,
hochsommerliches Wochenende!
LG. Michael


Michael Brushwood (18.07.2014)

Wunderbar und witzig! Dieses Gedicht ist dir wirklich gelungen. Ja, genaus so ist es gewesen und der Schlusssatz mit dem Feierland rundet das Ganze noch auf humoristische Weise ab. :D

Else08 (16.07.2014)

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