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Metamorphose

Fantastisches · Kurzgeschichten
Verwandlungen

Es sind nun schon fünf Jahrhunderte ins Land gegangen, seit die Menschen ins All aufgebrochen waren und ihre neue Heimat Terra Nova besiedelt hatten.
Im Laufe der Zeit gingen mit den Menschen Veränderungen vor. Wissenschaftler rätseln noch heute darüber, was der Anlaß dafür war.
War es die Nahrung, Strahlungen der Sonne, Gen mutationen, Viren, man weiß es nicht, bis heute nicht.
Im Laufe der Jahre wurden die Menschen immer friedlicher, es gab keine Kriege, keine Verbrechen mehr. Jeder tat das, was er wollte. Ob er nun filosofierte, Nahrung anbaute, Romane oder Gedichte schrieb, Gebäude errichtete, ganz egal. Jeder wußte ganz automatisch, was seine Bestimmung war. Alles lief gut und harmonisch.
Vor ungefähr hundert Jahren gab es dann aber Ereignisse, die die Menschen von Grund auf veränderten.

Jeder wußte, wann seine Zeit gekommen war, so auch Thomas.
Als er spürte, dass es für ihn so weit war, sammelte er seine Familie um sich und sie zogen nach Eden. Eden war der mystische Platz, an dem die Raumschiffe vor 500 Jahren landeten, er war ihnen heilig.
Kurz vor dem Morgengrauen, entledigte sich Thomas seiner Kleider und nahm ein rituelles Tauchbad im tiefblau daliegenden See. Dann kehrte er wieder an Land zurück und wanderte mit seiner Familie die paar hundert Meter zu dem in einem Hain stehenden Altar.
Thomas legte sich auf der Steinplatte nieder und entspannte sich, die Familie umringte den Altar.
Als die Dämmerung anbrach, fing sein Körper an zu vibrieren, zu erzittern und als der erste Sonnenstrahl seinen Körper berührte, brach der auf und ein großer blauer Schmetterling kroch hervor. Er verharrte ein paar Momente, spreizte seine metallisch glänzenden Flügel, um sie in der Sonne zu trocken und hob dann mit ein paar Flügelschlägen ab und flog der Sonne entgegen.
Der Mensch war soweit, hier auf Terra Nova über das Larvenstadium hinwegzukommen, in dem er auf der alten Erde verharren mußte. Der nunmehr nutzlose menschliche Körper, die abgeworfene Puppenhülle, diente den unweit wartenden Geiern als Nahrung.
 
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Kommentare  

sollte das die wahre Bestimmung des Menschen sein?

Wolfgang scrittore (07.01.2015)

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