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Das Schaufenster von Mr. und Mrs. Beetle Kapitel 13 (letztes Kapitel)

Romane/Serien · Für Kinder
WIEDERERÖFFNUNG MIT VIELEN ANGEBOTEN!

So war auf dem Schild vor dem Eingang zu lesen. Alle Besucher erhielten Luftballons mit Gas gefüllt an denen Kärtchen hingen:

EINEN GRUSS AN DIE GANZE WELT
VON
-BETTYS KLEINER WELT!-

Der Laden war nur einen Monat geschlossen. Betty Watson hatte kaum etwas an der Einrichtung verändert. Nur das Schaufenster vergrößerte sie nach innen in den Ladenraum hinein. Es wirkte nun größer und natürlich hatte sie es wieder von Grund auf frisch dekoriert. Eine große Menschentraube stand davor und guckte teils belustigt, teils verwundert hinein. Die Figuren hinter der Glasscheibe schauten ihrerseits auf die Passanten, nickten ihnen zu und winkten. Sie wirkten so lebendig, dass einige Besucher begannen ihnen zuzuwinken und sich mit ihnen zu unterhalten.

Da war zum Beispiel Herr Pinguin, ein vornehmer Bewohner mit besten Manieren im maßgeschneiderten Frack . Immer konnte dieser feine Herr über Musik, Literatur, Malerei und andere schöne Künste philosophieren und am liebsten tat er das mit Passanten die am Schaufenster vorbeikamen, einen Blick hineinwarfen und dann länger als geplant stehen blieben und sich auf ein Schwätzchen einließen.
Betty Watson hatte eine intensive Unterredung mit Wanderbär . Sie wollte ihm seinen königlichen Status wieder verleihen, doch er lehnte kategorisch ab: „Verschonen sie mich, Gnädigste! Die Zeiten der Könige sind vorüber. Nicht für alle Schätze der Welt setze ich mich da oben wieder auf diesen Stuhl und wenn er aus Tonnen von Gold und Edelsteinen gemacht wäre.“ Dem musste sich Mrs. Watson schweren Herzens fügen. Doch dann kam ihr eine Idee. Flux nahm sie einen anderen Bären aus dem Sortiment, zog ihm ein schickes Hemd mit Fliege an, darüber kam eine Weste und zu guter Letzt Jacke und Hose und bereit war Churchillbär für seinen Regierungsauftrag. Er wohnte und regierte in einem extra für ihn umgebauten Haus. Niemand merkte, dass es sich hier um das ehemalige Randolphhouse handelte.
Polizist Burz wurde befördert. „Herr Oberwachtmeister“, mahnte ihn Betty an, „ich übertrage ihnen hiermit das Recht und die Pflicht bei allen, die sich in ein Auto setzen wollen, Führerscheinkontrollen vorzunehmen. Ach übrigens, jede Art von Kröten darf unter keinen Umständen jemals hinter das Steuer eines Wagens sitzen. Sie sind allesamt fahruntauglich!“ Sie zeigte dabei auf eine gelbe, dicke Kröte, die gleichgültig neben der Straße saß und die Anweisung mithörte, „ Oberwachtmeister Burz wunderte sich über diese Behauptung und fragte ob es denn hierfür Beweise gäbe. „Haben sie denn noch nie den Bericht vom Wind aus den Weiden gelesen, nein?“ Mrs. Watson schmunzelte und hob ihren Zeigefinger, „Höchste Zeit für eine Fortbildung!“ Rebecca und Billy, die Randolphkinder, besuchten inzwischen die Schule die sich neben dem Regierungshaus befand. Vater und Mutter Randolph waren zu einer längeren Reise aufgebrochen und Tante Agnes hielt es für besser, beide in eine Schule zu schicken anstatt sie, wie Vater Randolph, selbst zu unterrichten. Neben dem Schulhaus befand sich der neu errichtete Zoo. Dort, hinter einem dicken Zaun lag ein alter Bewohner der längere Zeit abwesend und seit kurzem von seiner Reise wieder zurückgekehrt war; Krokos, das ignorante Krokodil. Jetzt, da sich die Umstände geändert hatten und die Schaufensterbewohner nicht nur nachts sondern auch am Tage lebendig sein durften und sollten, entschied Mrs. Watson, es wäre ratsam, den schlimmsten Ignoranten hinter Gitter zu setzen.

Sie erhielt tatkräftige Hilfe und Ratschläge von Claire Beetle, die nun ihrerseits der mittlerweile besten Freundin unter die Arme griff und gelegentlich im Laden aushalf.


Ja, es war eine kleine Welt hinter der Glasscheibe welche die große Welt da draußen in manchen Dingen widerspiegelte.
Der Schreiberling besuchte das Schaufenster noch einige Zeit. Er hoffte, dass es Mrs Watson gut ginge mit ihrer Entscheidung und sie ihre kleine Welt lebendig halten konnte. Er stand meistens nachts vor ihrem Schaufenster, wenn die Stadt schlief und nur der Wind wach war, durch Straßen und über Plätze rauschte und ihm zurief sich zu verabschieden weil die Zeit für ihn an diesem Ort vorüber sei und er ihn mit sich fort wehen werde. Der Schreiberling überlegte, eines Tages an diesen Ort zurückzukehren um zu schauen wie es Mrs. Watson und Co. ging, doch der Wind weht nun einmal wo er will und ob er ihn nochmals an diesen Ort zurückbringen wird, das weiß der Schreiberling leider nicht. Vom Wind bekam hierüber noch keine Auskunft.


Ende
 
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