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Andacht Nr. 15 Der Mensch plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seine Schritte ...

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Sprüche 16/9
Der Mensch plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seine Schritte



Ihr Lieben

Ab und zu beim morgendlichen TV Zapping mit dem Kaffeebecher in der einen und der Fernbedienung in der anderen Hand bleibe ich bei Joyce Meyer Ministries hängen. (kommt morgens gewöhnlich auf Tele 5, um c.a 7. 30h – genug Werbung für heute ...). Die Frau und ihre Art mag nicht jedermann´s Sache sein aber ich persönlich mag sie sehr mit ihrer unkomplizierten Art Bibeltexte zu interpretieren und mit Situationen des täglichen Lebens zu vergleichen und erklären. Manchmal möchte ich ihr aber auch zurufen: Halt Joyce, stop mal, Einspruch! Zu diesem und jenem hab ich ganz andere Erfahrungen gemacht! Von einer dieser Erfahrungen, die ich immer wieder mache möchte ich euch heute erzählen. Lassen wir nochmal kurz Joyce Meyer zu Wort kommen. Einer ihrer wichtigsten Anliegen, so verstehe ich es, ist, dass Gläubige sich in den Dienst Gottes stellen. Joyce ermuntert ihre Zuschauer häufig, sie mögen z.b. Gott bitten, ihnen jemanden zu schicken oder ihm zu begegnen, dem sie Gutes tun können und damit ein „Werkzeug“ zu sein, für die Verwirklichung von Gottes Liebe und Zuneigung auf der Erde.
Nun, das ist sehr schön und meiner Erfahrung nach ... völlig überflüssig!
Gott „gebraucht“ die Gläubigen genauso wie die Nichtgläubigen als „Werkzeug“. Es ist nur oftmals nicht (sofort) erkennbar. Das liegt zum Teil daran, dass wir meinen, als „Werkzeug Gottes“ mindestens die „Welt aus den Angeln“ heben zu müssen.
Vor etwa zwei oder drei Wochen war ich im Supermarkt einkaufen und plötzlich fuhr ein Herr in einem Rollstuhl vor mich und fragte wo der Rhabarber liege. Ich war nur genervt, einerseits weil ich morgens mit dem falschen Fuß aus dem Bett stieg und ohnehin schon den ganzen Tag grummelig und brummig war und während meines Einkaufens selber einige Sachen verzweifelt suchte. Auch wollte ich den Bus nicht verpassen und somit nicht länger als absolut notwendig in diesem Laden sein. Ich erinnerte mich, dass die Kiste drei Reihen zurück lag, wetzte also leicht widerstrebend dort hin und der Herr folgte mir so schnell es ihm eben möglich war.
Wie er mit seinem Rollstuhl neben mir war, bemerkte ich , dass die Rhabarberkiste ganz im hinteren Teil des Regals stand, und es ihm in seiner Situation völlig unmöglich war, allein ran zu kommen. Etwas verlegen gab ich ihm einige Stängel und ein Smalltalk entwickelte sich zwischen uns. So „nebenbei“ erzählte er mir noch, dass er eine forgeschrittene „Makuladegeneration“ hätte.
Etwas weniger stürmisch, um nicht zu sagen, gedämpft, ging ich weiter in Richtung Fleisch -und Tiefkühlabteilung. Auf dem Weg begegnete mir eine Frau, die ich vom Gesicht her kannte, aber für einen Moment nicht mehr „einsortieren“ konnte, woher. Sie grüßte mich freundlich und meinte: „So sieht man sich wieder ... Wie geht es ihnen? Kurz darauf machte es „Klick.“ Ihr Bruder starb vor über einem Jahr im Hospiz und ich war einer der vielen Ehrenamtlichen, die ihn und die Familie damals begleiteten. Sie erzählte wie es ihnen seither ergangen war, zeigte mir ein Bild von seinem kleinen Urnengrab und plötzlich liefen ihr die Tränen über´s Gesicht. Zwischen Tiefkühlpizzen und Fleisch - u. Wursttheke redeten wir eine dreiviertel Stunde miteinander.
Abends, als ich über den Tag nachdachte fragte ich mich, was mich ausgerechnet heute in diesen Supermarkt trieb, der elend weit von mir weg liegt,warum ich die Waren die ich brauchte, nicht einfach um die Ecke – Laufdistanz 3 Minuten - beim Discounter holte und ich überhaupt nur die Hälfte von dem bekam und nach Hause schleppte, was ich eigentlich kaufen wollte ...
Auch in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit erlebe ich es immer wieder, dass Begegnungen wirklich „gefügt“, ja regelrecht vorbereitet werden, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt gewisse Menschen einander „treffen“ und gewisse Themen „beiläufig“, „zufällig“ von einer Seite an- und ausgesprochen werden.

Vor siebzehn Jahren zog ich aus einer Stadt im Nordosten in den Südwesten der Republik. Alle, wirklich Alle bescheinigten mir ein chronischer Traumtänzer zu sein und schworen mir, ich würde dort zu 100 % keine für mich preislich erschwingbare Wohnung bekommen. Sachlich gesehen hatten sie in jedem Fall recht. Damals wusste ich auch nicht wirklich w a r u m ich ausgerechnet dorthin wollte, was ich dort zu suchen hatte, Ich wusste nur , d a s s mich irgend etwas dort hinzog. Ich bekam innerhalb drei Monate eine Wohnung zugesagt, zentrumsnah, alles zu Fuß erreichbar und auch der Bahnhof in knappen zehn Minuten –perpedes- erreichbar. In dieser Stadt und Umgebung warteten Leute damals schon fünf bis acht Jahre auf eine Wohnung. Vier Jahre, nachdem ich die Wohnung bezogen hatte erfuhr ich, dass bei der damaligen Vergabe jemandem im Entscheidungsgremium ein „Fehler“ unterlaufen war und „meine“ Wohnung eigentlich an jemand anderes hätte vermietet werden sollen.
Heute weiß ich, was mich dort für Aufgaben erwarteten, Richtungswechsel im Leben, weitere Einblicke, die ich da wo ich vorher wohnte, nicht bekommen hätte. Ich „traf“ auf Umstände und Leute,(negative und positve) die mich in die Richtungsspur buxierten in der mein Leben heute läuft.

Es sind selten wirklich wuchtige und beeindruckende Taten, die Gott durch uns vollbring(t) bzw. - en lässt.
Ein Trost, gezeigtes Mitgefühl, einfach nur Zuhören, Dasein, Zeit und ganz praktische kleine, alltägliche Hilfestellungen sind die Mehrzahl der Taten die Gott durch uns vollbringt. Ein Tipp: Setzen sie sich abends einfach mal ruhig hin und gehen sie den vergangenen Tag in Gedanken durch. Aus mancher „zufälligen“ Begegnung stellte sich allzuoft ein Gespräch heraus, das dem einen oder der anderen, Wege öffnete, Lösungen bot, weiter half, zum Nach- bzw. überdenken von Plänen inspirierte ...und fragen sie sich, w e r wohl dahinter steckte.
Machen sie´s nicht wie Joyce!-schmunzl! Setzen sie sich nicht unter Druck, jetzt und hier und heute ein Werkzeug für Gott sein zu müssen und zu wollen ...
Ich garantiere ihnen, wenn Gott sie braucht, WIRD er sie GEBRAUCHEN!

Für die kommende Woche wünsche ich euch, alles Liebe, Gute und Gottes Segen in Jesus Christus.

... ich glaub ich muss Joyce wirklich mal schreiben ...
 
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