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Andacht Nr. 60 Karfreitag: Klappe - die Zweitausendundachzehnte

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Andacht Nr. 60


Karfreitag: Klappe - die Zweitausendundachzehnte


Ihr Lieben

Heute war Karfreitag. Ursprünglich wollte ich zu einem Ausflug in Richtung Südwesten starten. Der Wetterbericht empfahl mir jedoch dringend eine andere Richtung und so ging´s stattdessen in Richtung Osten, wo die Sonne bei knapp 15 Grad bis in den Mittag hinein schien. Nichts wollte ich hören, sehen und mitbekommen von der verordneten Schwermütigkeit dieses Tages an dem unsere Christenheit der Kreuzigung Jesu gedachte.
Für 17 Uhr wurde in Stuttgart eine politische Kundgebung angekündigt:
„Tanzen gegen das Tanzverbot
Für die Trennung von Staat und Kirche“
hieß es da auf den Plakaten. Nein, davon wollte ich auch nix wissen und wich diesem Aufruf genauso aus wie morgens der Schlechtwetterfront die in den Südwesten einzog..
(Ich kann sehr gut damit leben einmal im Jahr auf´s Tanzen zu verzichten; das hatte mir übrigens auch früher nie etwas ausgemacht – und ich war begeisterter Rockdiscothekenbesucher-kein Wochenende wurde ausgelassen)
Es war mir nixdestotrotz den ganzen Tag heute und auch bereits gestern, am Gründonnerstag bewußt, dass ich irgendetwas ausweichen, nicht „daran“ teilnehmen wollte. „Es“ nervte mich gewaltig, bloss w a s es war, ließ sich nicht benennen. Erst bei der Wanderung erhielt das Unbenennbare eine Form die in einer Frage daher kam?:

Wie oft denn noch?

Jesus Christus starb vor 2018 Jahren, abzüglich etwa 30 Jahren, was 1988 Jahre ergibt. Lt. Wikipedia feierte die Jerusalemer Urgemeinde Christi Auferstehung bereits ein Jahr nach dessen Kreuzigung u. Auferstehung. Das dreitägige Osterfest wurde bei uns ab dem vierten Jahrhundert eingeführt und begangen.
Mich gibt es mittlerweile seit 55 Jahren auf diesem Planeten und jedes Jahr steht der jeweilige Papst im Vatikan zu Rom auf dem Balkon und spendet seinen Segen Urbi et Orbi. Zwei Tage davor, am jeweiligen Karfreitag spielen sich parallel immer mehr oder minder dramatische Szenen irgendwo auf der Welt ab. Prozessionen werden abgehalten, Holzkreuze mit und ohne gekreuzigter Christusfigur durch Gassen und Strassen getragen, Die Phillipinen und Jerusalem bilden ausser Rom die zwei Hauptorte der Zurschaustellung der neutestamentlichen Berichterstattung. Allen Ernstes lassen sich auf den Phillipinen Menschen freiwillig ans Kreuz mit Nägeln schlagen. In Jerusalem drängen sich Menschen Jahr um Jahr durch die Via Dolorosa und meinen auf dem letzten irdischen Weg Jesu zu wandeln –wiewohl von Archäologen und der Wissenschaft bewiesen ist, dass diese Gasse eben
n i c h t der Weg zur Hinrichtungsstätte war. Was soll ´s ...
wenigstens die Händler freut´s und auch die Jerusalemer Stadtverwaltung wird sprichwörtlich einen Teufel tun daran etwas zu ändern ...
Manche Besucher springen in merkwürdigen Kostümen gekleidet in der Menge herum und verhalten sich dabei so irrational dass einem selbst vor dem Fernseher Angst und Bange bei diesem Spektakel wird.
Mich erzürnt dabei vor allem dieses „sich freiwillig ans Kreuz schlagen lassen.“
Verzeiht mir meinen Zynismus an dieser Stelle aber es muß die Frage erlaubt sein und gestellt werden:
Warum nehmen solche Leute nicht einfach Kontakt zum IS auf und stellen sich freiwillig für eine Kreuzigung zur Verfügung, samt Papparazi und Weltpresse und lösen dafür die Gefangenen dieser bestialischen Vereinigung aus, die nun wirklich keine Lust dazu verspüren es „dem Herrn“ gleich zu tun.

Jede Tavestieshow für 5 Euro Eintritt inclusive Freigetränk enthält mehr Würde als dieses alljährlich zelebrierte groteske, widerwärtige und zutiefst beschämende rituelle Schauspiel.

Ich weiß nicht was Jesu Mutter, seine Geschwister und die Jünger wirklich empfanden, die Augenzeugen der Kreuzigung waren. Würden sie es freiwillig 1988 mal miterleben, mit ansehen, mit aushalten wollen oder würden sie nach dem ersten und einzigen Mal sagen: Danke, das reicht!?!?!?!?

Dennoch lässt auch mich Karfreitag nicht „kalt“ und ich denke gerade an diesem Tag darüber nach was das – für mich – eigentliche Mysterium ist.
Schon oft kam ich in meinen Texten darauf zu sprechen und wiederhole mich bzw. meine Gedanken an dieser Stelle nochmal:
Vor etwa 2000 Jahren hatten die Völker wo immer sie auf der Erde lebten ihre Götter, die aber in Wirklichkeit nichts mit dem wahren Schöpfer zu tun hatten.
Die Hebräer waren die ersten und einzigen die damals den wahren Gott kannten.
Dennoch gab ´s in der damaligen Zeit auch bei ihnen schlimmste religiöse Verwerfungen, Irrungen und Wirrungen. Nichtsdestotrotz, sie hüteten ihren „Schatz“ wie ihren Augapfel. Kontakte zwischen Juden und Nichtjuden waren verpöhnt und wurden wenn möglich gemieden. Das lässt sich u. a. herauslesen bei Petrus´ Begegnung mit einem „Nichtjuden“.

Apostelgeschichte 10/28:
28 Da sagte er zu ihnen: Ihr wisst, dass es einem Juden nicht erlaubt ist, mit einem Nichtjuden zu verkehren oder sein Haus zu betreten; mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf.

Bei der Kreuzigungsszene wurde folgendes berichtet:



Matthäus 27/51
Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke von obenan bis untenaus.

Der Ort hinter diesem Vorhang galt als das allerheiligste, als direkte Wohnung und Gegenwart Gottes.

Hebräer 9/7


7 In das zweite aber geht nur einmal im Jahr allein der Hohepriester, und das nicht ohne Blut, das er opfert für die unwissentlich begangenen Sünden, die eigenen und die des Volkes. 8 Damit macht der Heilige Geist deutlich, dass der Weg ins Heilige noch nicht offenbart sei, solange das erste Zelt Bestand habe. 9 Das ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit: Es werden da Gaben und Opfer dargebracht, die nicht im Gewissen vollkommen machen können den, der Gott dient 10 allein mit Speise und Trank und verschiedenen Waschungen. Dies sind irdische Satzungen, die bis zu der Zeit der Besserung auferlegt sind. 11 Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der Güter bei Gott durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht ist, das ist: das nicht von dieser Schöpfung ist. 12 Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt. 13 Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, sodass sie leiblich rein sind, 14 um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott! 15 Und darum ist er auch der Mittler des neuen Bundes, auf dass durch seinen Tod, der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen. 16 Denn wo ein Testament ist, da muss der Tod dessen geschehen sein, der das Testament gemacht hat. 17 Denn ein Testament tritt erst in Kraft mit dem Tode; es ist niemals in Kraft, solange der noch lebt, der es gemacht hat. 18 Daher wurde auch der erste Bund nicht ohne Blut gestiftet. 19 Denn als Mose alle Gebote gemäß dem Gesetz allem Volk gesagt hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken mit Wasser und Scharlachwolle und Ysop und besprengte das Buch und alles Volk 20 und sprach (2. Mose 24,8): »Das ist das Blut des Bundes, den Gott euch geboten hat.« 21 Und das Zelt und alle Geräte für den Gottesdienst besprengte er desgleichen mit Blut. 22 Und es wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne dass Blut ausgegossen wird, geschieht keine Vergebung. 23 So also mussten die Abbilder der himmlischen Dinge gereinigt werden; die himmlischen Dinge selbst aber müssen bessere Opfer haben als jene. 24 Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns; 25 auch nicht, um sich oftmals zu opfern, wie der Hohepriester alle Jahre mit fremdem Blut in das Heiligtum geht; 26 sonst hätte er oft leiden müssen vom Anfang der Welt an. Nun aber, am Ende der Zeiten, ist er ein für alle Mal erschienen, um durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben. 27 Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: 28 so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal erscheint er nicht der Sünde wegen, sondern zur Rettung derer, die ihn erwarten.

Es war (und ist) Gottes Wille und Ziel, dass alle, dass jede/r direkten Zugang zu ihm haben kann und soll und noch weit mehr als das.
Im Judentum galt es geradezu als Sakrileg, den allmächtigen Schöpfergott mit einer Vaterfigur gleichzusetzen, geschweige denn ihn so zu nennen, was Jesus ausschließlich tat. Dabei hatte Jesus auch sachlich betrachtet ganz einfach recht:
Derjenige, aus dem alles, wirklich alles kommt, der erschaffen hat und es nach wie vor tut, derjenige also, der die Quelle allen Daseins ist, der Ursprung: Im irdischen, in der Materie war es eine Person, die mich gezeugt (geschaffen) hat, nämlich mein „Vater“. Ich bin nicht das Produkt von tausenden von möglichen Vätern, nein, der Same, die Zellen, die meinen Körper letztlich bildeten stammen von EINEM, und dieser ist/war mein leiblicher „Vater“.

Es war und ist Gott überdies wichtig das Wissen zu vermitteln, dass der irdische, der materielle Tod des Körpers beileibe nicht das Ende ist. Es ist ihm wichtig jedem die Erkenntnis zuteil werden zu lassen, dass es eine andere Ebene/Welt gibt und auf die machte Jesus wiederholt aufmerksam. Er erinnert daran, auch und gerade bei der Szene am Kreuz (Lukas 23/43) als er zu dem einen der neben ihm hing sagte: Wahrlich ich sage dir – noch heute wirst du mit mir im Paradies (Eden) sein. Bei der Verhandlung vor Pilatus (Johannes 18/36)erwiderte er lediglich: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt,“ womit er deutlich machte, dass es definitiv nicht nur diese eine Welt mit ihren Werten und Normen gibt.

Ich möchte die Klugheit der Griechen und ihrer Philosophen beileibe nicht kleinreden und auch die frühen Völker hatten durchaus ein tiefes Wissen um das Fortbestehen des Lebens.
Dennoch, der Durchbruch und die Möglichkeit vertrauter Nähe zwischen Gott und mir, und dir, und allen die da wollen, ganz ohne blutigen Tieropferfirlefanz, wurde eingeleitet durch jenen einen Freitag vor etwa 1988 Jahren(oder einen anderen Tag – da gibt es ja bekanntlich auch diverse Meinungen/Berechnungen)

Lasst euch diese Freiheit nicht nehmen und nutzt das vertraute „Du, GottVater“ ob gesprochen, gedacht oder gefühlt – und für die kommende Woche Gottes Segen und Schutz!
 
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Kommentare  

Wiedermal sehr gute Gedankengänge, obwohl sie religiöser Natur sind. Du hast eben einen sehr natürlichen ungezwungen Glauben und noch dazu eine tolle Art zu schreiben.

Gerald W. (31.03.2018)

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