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Andacht Nr. 62 Wer mir nachfolgen will ...

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Ihr Lieben

Matthäus 16
24 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. 25 Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden. 26 Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?


Whoops! Dieser Spruch ist mal wieder Sprengstoff und wirkt auf den ersten Blick wie eine Provokation. Christen aller Couleur fordern man solle Christus nachfolgen ( soll ist der kleine Bruder von Muss ..) Mit und durch diesen Spruch wurde viel Schindluder getrieben. „ ... und willst du nicht mein Bruder sein, schlag ich dir den Schädel ein – trifft es wohl besser was seit Kaiser Konstantin darunter verstanden und weitergegeben wird.
Sehen wir uns doch mal die Eingangsworte an. Da steht nichts von „muß“ oder „soll“) Zur Klarstellung – ich muß gar nichts! Und das sage ich als Christ. Nein, stimmt nicht ganz. Ich muß während meines Lebens auf ´s Klo und ich muß sterben. Über diese zwei Kräfte besitze ich keine Freiheit, keine Entscheidungsmöglichkeit. Niemand kann mich zwingen zu essen oder zu trinken – die Konsequenz ist natürlich, dass ich dann irgendwann sterben muß, aber zur Nahrungsaufnahme zwingen, nein, das kann mich niemand.
Dieser Spruch aus dem Matthäusevangelium brachte mich regelmässig auf die Palme und es dauerte Jahre um nicht zu sagen, Jahrzehnte bis ich eines Morgens eine Art Eingabe erhielt: Lies diesen Spruch einmal ganz langsam und schrei nicht gleich zeter und mordio! Ich tat´s und siehe da, es machte – klick - .
Man kann diesen Spruch nämlich von einer ganz anderen Seite betrachten, die sich aber erst öffnet, wenn man ihn wirklich langsam liest und dann entfaltet sich ein tieferer Sinn und ein Verstehen, das so manchem als Reissleine, als Rettungsanker dienen und zum Rettungsring werden könnte, gerade in der heutigen Zeit.
Schauen wir uns mal den Menschen Jesus an. Jede Menschenseele die in diese Welt, in dieses Dasein eintritt, hat Bedürfnisse, hat Gefühle. Wir alle sind pausenlos damit beschäftigt, es uns gutgehen zu lassen, uns zu „optimieren“,
wir-selbst zu werden, uns zu „verwirklichen“ und unsere Wünsche und Sehnsüchte zu realisieren. Ständig hat man mit sich selbst zu tun, sogar nachts, wenn das Unterbewußtsein durch mancherlei Träume die Eindrücke vom Tag verwurschtelt und aufarbeitet.
Sowohl in den vier Evangelien als auch im Thomas Evangelium ist nichts vermerkt oder beschrieben, dass Jesus sich jemals im Wettbewerb zu jemandem sah. Es ging ihm nie ums „besser sein“, um eigeneVorteile auszuhandeln. Äusserungen von ihm über die Verwirklichung eigener Wünsche, Sehnsüchte fehlen genauso wie Diskussionen, Erörterungen über die damaligen politischen Umstände oder die Weltlage, Handelsbeziehungen etc ...

Die Juden des damals besetzten Israel erwarteten von dem kommenden Messias, dass er sie von der Knechtschaft der Römer befreie. Etliche waren so von Jesu Wundertaten beeindruckt, dass sie ihn durchaus für den Messias hielten und ihn zum König krönen wollten, aber Jesus hatte mit der politischen Welt abosolut nix am Hut.


Johannes 6/15
Aber „als Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein“.

Wir kennen seine lapidare Aussage in Bezug auf Steuerentrichtung:
Matthäus 22/21
„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist“

und auch bei Matthäus 17/24 macht Jesus keinen Aufstand – er stellt nur etwas fest ...

24 Als sie nun nach Kapernaum kamen, traten zu Petrus, die den Tempelgroschen einnehmen, und sprachen: Zahlt euer Meister nicht den Tempelgroschen? 25 Er sprach: Ja. Und als er in das Haus kam, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? 26 Da sprach zu ihm Petrus: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: So sind die Kinder frei. 27 Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an das Meer und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufkommt, den nimm; und wenn du sein Maul aufmachst, wirst du ein Zweigroschenstück finden; das nimm und gib's ihnen für mich und dich.


Jesus mischte sich nicht in den Lauf der Welt ein. Beim folgenden Text entlarvt vor allem Pilatus´ Frage den Charakter unserer Gesellschaften:


Johannes 18
…36Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen. 37Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme. 38Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit?

Jesus kannte die Welt, wußte wie sie damals tickte und wie sie heute tickt.


Matthäus 24/24

„Denn es werden sich erheben falsche Christusse und falsche Propheten, und werden geben große Zeichen und Wunder, zu verführen, wäre es möglich, auch die Auserwählten.“

Jesus Christus würde man in der heutigen Zeit wahrlich nicht bei Facebook, WhatsApp etc. finden, auch bei Maischberger, Lanz, Will & Co. würde er wohl jede Einladung ausschlagen. Er kümmerte sich ausschließlich um den Willen Gottes, um den Menschen den uneingeschränkten Zugang zum Schöpfer wieder möglich zu machen. Das war sein Auftrag auf Erden. Er ließ und er lässt die Welt dahin fahren, wohin sie fährt. Sein Wissen, seine Erkenntnis über Gott gab er (umsonst) weiter und so kann heute jede/r Trost finden im Wissen und der Erkenntnis, dass die „Weissheit der Welt Torheit vor Gott ist“.

„Das Kreuz auf sich nehmen“ bedeutet, dass man in dieser Welt dann wahrscheinlich mit Nachteilen zu rechnen hat. Ist das gut? Ist das richtig?
Soll man sich damit abfinden?
Die Antwort kommt prompt in den folgenden Sätzen:

„Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden. 26 Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?“

Was glaubt ihr Lieben warum sich die Drogenhändler eine goldene Nase verdienen? Weil es jede Menge Kunden gibt. Und warum? Weil sie sich aufputschen und/oder runterkommen wollen, weil sie den heutigen „Lifestyle“ nüchtern nicht mehr ertragen. Zu allem und jedem (s)eine Meinung haben und diese lautstark vertreten und äußern zu müssen, 24/7 erreichbar sein zu wollen/müssen lenkt die Seele ab, Gott zu erkennen, geschweige denn mit ihm in Kontakt zu treten. In der Freizeit „sollte“ man nach Meinung von „Experten“ dieses und jenes tun, vornehmlich „sich optimieren, sich weiterbilden“ und natürlich konsumieren. Für alles sollte man sich öffnen, sich interessieren und bei allem sollte man mitreden (können), vornehmlich wie es der Zeitgeist angibt.

Die Nachfolge Jesu führt in eine gefährliche Gegend, in die Stille. Das Geschrei und Geheul der Welt bleibt aussen vor. Die Begegnung mit der eigenen Begrenztheit erscheint erstmal erschreckend. Sie ist aber der wahre Weg, um an die Quelle der Erkenntnis, der Hilfe und Kraft zu kommen die jederzeit gern gegeben wird, auf Anfrage, auf Bitte, für diese Stunde oder für diesen Tag.

Und die wünsche ich euch allzeit und Gottes Segen und Schutz für die kommende Woche.
 
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