51


3 Seiten

Andacht Nr. 70 so eine Unhöflichkeit aber auch ...

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Andacht Nr. 70

So eine Unhöflichkeit aber auch …


2. Könige 4,29; 

Er sprach zu Gehasi: Gürte deine Lenden und nimm meinen Stab in deine Hand und geh hin und wenn dir jemand begegnet, so grüße ihn nicht und grüßt dich jemand, so danke ihm nicht und lege meinen Stab auf des Knaben Antlitz.

Lukas 10,4
Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche und keine Schuhe und grüßt niemanden unterwegs.


Ihr Lieben

Es gibt Textstellen in der Bibel, die mich kopfschütteln machen. Die zwei oben genannten gehörten bis vor kurzem ganz oben auf die Liste. All die Jahre bekommt man es eingetrichtert: Als Gläubiger sollte man sich an einen gewissen Benimm- und Verhaltenskodex halten. Das wird erwartet und ist auch richtig.

Der Prophet Elisa erhielt die traurige Nachricht dass der Sohn, den er einer Frau verheißen hatte, gestorben war. Die Frau lag ihm am Herzen, denn sie beherbergte ihn und seinen Knecht Gehasi wann immer die beiden „auf Durchreise“ waren. Die Frau war verständlicherweise in tiefster Verzweiflung und kam zu Elisa, wohl mit einer Mischung aus Hoffnung, denn sie wusste, er war „ein Mann Gottes“, und aus Verzweiflung und Wut, da sie sich seit langer Zeit ein Kind gewünscht hatte und dieses ihr jetzt gestorben war. Interessant ist hier vor allem ihr geistlicher Einsatz“, sie griff ihm nämlich buchstäblich um die Beine und ließ nicht locker: „So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst, ich lasse nicht von dir.“ Elisa beorderte seinen Knecht unverzüglich vorauszugehen. Der Knecht tat, wie ihm geheißen, der Erfolg blieb bei ihm jedoch aus. Elisa brachte den Jungen schließlich zurück ins Leben.

Wenn man im Kapitel weiter liest erfährt man im nächsten Teil, dass dieser Gehasi so seine Probleme hatte. Er zweifelte an der Fähigkeit seines Herrn, des Propheten. Er sollte, wie die Jünger im NT mehr Leute speisen als offensichtlich Nahrung verfügbar war. „Wie soll ich davon 100 Mann geben?“ fragte er zweifelnd auf die ihm gegebene Anweisung. Nur zwanzig Brote waren da. Elisas Antwort zeigte den Unterschied zwischen beiden. Gehasi sah und rechnete mit dem was vor seinen Augen war, Elisa hingegen verließ sich voll und ganz auf Gottes Wort: „Man wird essen und es wird noch übrig bleiben.“ (Wir erinnern uns an die Brotvermehrungsgeschichte aus dem NT)

Im letzten Teil der Geschichte mit Gehasi wollte dieser sich selbst bereichern und nahm Dinge an sich, die als Lohn seinem Herrn angeboten wurden, die jener aber ablehnte. Das Ende vom Lied - Gehasi bekam zwar was er wollte, dazu gab´s leider noch sichtbar für alle den „Aussatz“.

In diesen Geschichten geht es um den ganzen Glauben, ums absolute Gottvertrauen. Der Verfasser stellt beide Charaktere dar: Elisa, den Propheten der w e i s s, dass er von Gott benutzt wird und in dessen Auftrag handelt und n u r in dessen Auftrag, daher auch seine Ruhe, seine Sicherheit, sein völliges Ignorieren der irdischen Gegebenheiten und andererseits sein Knecht Gehasi ...

Jeder Zweifel lenkt von der Kraft Gottes ab, alle irdischen Gedanken, Gefühle, die eigenen Bedürfnisse, ja die menschliche Logik schwächen den Glauben, schwächen die spirituelle Verbindung zu Gott. Hier „patzen“ auch viele von uns Gläubigen. In der Tat findet man in der Bibel selten Gläubige die eine derartige Reinheit und „Radikalität“(im positiven Sinne) in ihrem Glauben praktizieren wie dieser Elisa. Es dient aber auch als Hinweis auf unsere eigene Wankelmütigkeit.

(Hermann Hesse – In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …)

Wir nehmen uns etwas vor, beginnen groß und voller Elan und Gottvertrauen und enden nicht selten als frustrierter Bettvorleger sobald wir an unsere irdischen Grenzen gelangen. Nach den Erfahrungen die ich machen durfte, fängt Gott da an wo unsere Möglichkeiten aufhören und leider bin auch ich immer wieder unter denjenigen, die unsicher, die wankelmütig werden – immer noch/gleichwohl ich solche Beweise immer auf´s neue erhielt bzw. erhalte.
Es gibt durchaus Situationen die einen intensiveren Dialog mit Gott erfordern, längere Gebete, ein tieferes Gottvertrauen erfordern. Das macht uns die Geschichte einer Dämonenaustreibung deutlich in der Jesus seine Jünger für deren Misserfolg tadelt:

Matthäus 17/21

20Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Um eures Unglaubens willen. Denn wahrlich ich sage euch: So ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein. 21Aber diese Art fährt nicht aus denn durch Beten und Fasten.

...soll heißen, es ist zwar nur ein absolutes Minimum an Glauben, an Gottvertrauen notwendig und dennoch gibt es Situationen, Begebenheiten, die nicht mit einem einmaligen oder zweimaligen „lieber Gott, mach bitte dass ...“ erfüllbar, sind. Da ist dann langer Atem, Durchhaltevermögen u. a gefragt und oftmals wird man auch gezwungen, der Ursache, der Urquelle seiner eigenen Wünsche und Begehrlichkeiten nachzuspüren und sich selbst zu betrachten und auch mal zu hinterfragen, nicht dass man dann am Ende wie der arme Gehasi zwar mit dem Gewünschten dasteht aber zugleich auch das nicht gewünschte dazu bekommt …

Jesu Aufforderung an seine Jünger :“Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche und keine Schuhe und grüßt niemanden unterwegs,“ bedeutet auch, sich auf keinerlei menschliche Kontakte, Verbindungen zu verlassen. Wenn ich jemanden grüße, nehme ich Kontakt auf zu ihm/ihr. Es entsteht eine Verbindung aus der Bekanntschaft, Freundschaft entsteht (im günstigsten Fall) und selbstverständlich erwartet man Hilfe, Beistand etc wenn man einander kennt. Im Falle der Jünger mit ihrem Auftrag hätte eine Bekanntschaft auch abirren vom Weg, von dem Auftrag bedeutet, abschweifen vom ursprünglichen Plan, denn, viele wohlmeinende, liebe Bekannte und auch Verwandte können jemanden von dessen ureigenster Bestimmung, dessen Weg abhalten, auf andere Pfade locken.

Ich wünsche euch die Kraft, keinen Jota von eurem ureigensten Weg abzuweichen und an euer gottgesegnetes Ziel zu gelangen und vor allem die Kraft, durchzuhalten!

Gottes Schutz und Segen für die kommende Woche!
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Noch keine Kommentare.

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Andacht - Gott hat´s ihnen ins Herz gegeben ....  
Andacht - die Endlösung  
Andacht - Israel - wie konnte geschehen was geschah?  
Andacht - Deine Gebote halt ich nicht NEIN - deine Gebote halt ich nicht  
Andacht - Helle Zeit - Dunkle Zeit  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De