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Andacht Nr. 83 Wer da hat, dem wird gegeben - wer da nicht hat ...

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Andacht Nr. 83


Matthäus 25/29

Wer hat,
dem wird gegeben

Wer nicht hat
dem wird auch noch genommen
was er hat


Ihr Lieben

Neulich hörte ich von Kate Bush ihren wohl bekanntesten Song: Wuthering Heights.
In Gedanken reiste ich dabei in die Neunziger zurück als ich eine kurze Zeit in England lebte.
Dort besuchte ich auch das Städtchen Haworth (hat nix mit Harry Potter zu tun) wo die Familie Bronte gelebt hatte. Wer unter den Lesefreunden und Liebhabern englischer Literatur kennt sie nicht, die berühmten Schwestern Emily, Anne und Charlotte. Bei einer Wanderung in der näheren Umgebung die für Touristen als „Brontetrail“ gekennzeichnet war führte der Weg zu den Grundmauern eines zerfallenen Hauses oder Hofes.. Eine Hinweistafel gab Auskunft darüber; dies wären die Überreste des Hauses welches Emily zu ihrem unvergesslichen Roman „Wuthering Heights“- die Sturmhügel – inspirierte. Hier verortete sie die Heimat und dramatische Geschichte von Heathcliff und seiner geliebten Catherine.
Es war ein später Oktober – nix mit „goldenem Oktober - an dem ich diese Gegend besuchte und über der Landschaft lag wirklich etwas dröges, melancholisches, trauriges, schweres, die Hügel und Felder waren in Nebel getaucht, ab und an brach die Sonne durch, nur um kurz darauf wieder dem Grau, der Nässe, und der Einsamkeit Platz zu machen. Ich bin überzeugt oder zumindest hoffe ich es für die Besucher und vor allem die Einheimischen, dass West Yorkshire auch schöne und sonnige Tage erleben darf ….
Haworth war damals (und ist es auch heute) kein Ort der Ausgelassenheit, kein Epizentrum der Unterhaltungsindustrie oder der Möglichkeit einem ausschweifendem Lebensstil zu frönen. Zur nächstgrößeren Stadt Leeds war es im Vergleich zu heute eine „etwas längere“ Fahrt. Dennoch, oder anders ausgedrückt, gerade in dieser schroffen, eigenwilligen und einsamen Gegend schafften es die drei Schwestern vor ihrem frühzeitigen Ableben Romane zu verfassen die in die Weltliteratur eingingen und dort auch verbleiben werden. Das Leben war hart und meinte es, vor allem gesundheitlich, nicht gut mit der Familie. Die Mädchen benutzten das einzige mit was das Leben sie gesegnet hatte: ihre Fantasie und die bescheidene Möglichkeit mit Papier und Stift das beste daraus zu machen. Computer, Internet etc. gab´s ja nicht. Bei Emily reichte die kurze Zeit für einige Gedichte, kleine Geschichten die sie sich mit ihren Schwestern ausdachte und für einen Roman oder schlicht d e n Roman. (Tipp – wenn ihr ´s nicht schon getan habt, lest ihre Biografie!)
Dem gegenüber stehen viele Menschen denen es finanziell sowie materiell extrem gut geht, die gesegnet sind mit Möglichkeiten der (Fort)Bildung, modernsten Geräten, Techniken besitzen und die dennoch ihr gesamtes Leben zu verpassen scheinen, die sich mit Drogen, Alkohol oder „falschen Freunden“ regelrechte Felsbrocken in ihren Lebensweg schmeißen. Es gibt solche die in allem ein „was passiert -wenn, ein ja ABER, ein müssen-wir-nachdenken, ein also-bei mir-geht-das nicht-weil mindestens 100 000 Gründe dagegen sprechen, mir aber nicht 1 Grund einfällt warum es vielleicht doch u.s.w ….
Das Leben hat mir gewisse Einsichten geboten – und manchmal sehr unangenehm um die Ohren gehauen und vor die Augen mit einem megamässig großen Monitor gehalten, so dass ein dran vorbei sehen unmöglich war…
Erstmal – liegt Erfolg im Auge des Betrachters. Ich kann hoch intelligent sein, Millionen/Milliarden eines Produkts verkaufen und mich dennoch am Ende vor den Zug werfen, so geschehen dem Gründer von Ratiopharm, ich kann über das gesamte Land Filialen meiner Firma eröffnen, den Hals nicht voll genug kriegen und am Ende wie Familie Schlecker enden … ich kann eine einfache Frau sein, die von der Gesellschaft als „nur Hausfrau“ verspottet wird, von der es nie auch nur eine Schlagzeile in irgendeiner Zeitung geben wird, die es aber schafft ihre gesamte Familie zusammen zu halten, ihre Kinder in einigermaßen geordnete Lebensbahnen zu bringen, ihre Ehe an und um so manche Klippen vorbei zu steuern, an die (die Frau-nicht die Klippen) man sich aber zu „gegebener Zeit“ erinnern wird und die dann wiederum als Beispiel für ein gelungenes Leben steht. Ich kann innere Bestätigung, Freude und Sinn in meinem Dasein erkennen indem ich sogenannte kleine unscheinbare Dinge, Wege, Hilfsstellungen für andere tue die gerade unfähig sind sich selbst zu helfen und zu versorgen,(schon mal in der Lage gewesen einen Dosenöffner nicht bedienen zu können, eine Flasche nicht öffnen zu können, keinen Kaffee kochen zu können wegen des Verbandes, wegen der Schmerzen?, ich kann auch wie König Heinrich der Achte enden, dessen Hunde am Ende seine offenen Geschwüre leckten … alles eine Frage wie man ´s sieht …

Was aber definitiv und unbestreitbar die „Gewinner“ von den „Verlierern“ unterscheidet ist die Einstellung. Ein „Gewinner“ wird sich niemals fragen OB er oder sie etwas schafft. Die Gedanken sind einzig und allein mit dem WIE beschäftigt. Schon in den Zeiten des alten Testaments schärfte Gottvater seinen Boten, denen, die er mit etwas „beauftragte“ immer wieder folgenden Satz ein:
„Fürchte dich nicht – ich bin bei dir! Dieser Satz ist an so vielen Stellen zu finden – es wäre zu anstrengend und man könnte auch noch ein ganzes Buch damit füllen, diese Stellen hier aufzulisten.

Diese Zusage gilt nicht nur für welterschütternde Taten, nein, sie gilt auch gerade für unsere kleinen, täglichen unbedeutenden Herausforderungen. Klar auf der Gewinnerseite stehen diejenigen für die ein allgemeiner fast schon abgedroschener Weisheitsspruch steht: (Ich hasse Weisheitssprüche aber … sie stimmen halt)

DAS GLAS IST IMMER HALBVOLL NIEMALS HALBLEER!

Und ein volles Glas mit Gottes Segen und Schutz wünsche ich euch für die kommende Woche.
 
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