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Andacht Nr. 87 Begrenzungen

Romane/Serien · Nachdenkliches
Andacht Nr. 87

Begrenzungen …


Ihr Lieben

… hören wir ja nicht so gerne … das Wort und lesen es auch nicht so gerne … BEGRENZUNGEN!
Schließlich heißt es ja schon in der Bibel: Alles ist dem möglich der glaubt (Markus 9/23)
Diese Aussage entstammt einer Geschichte in der Jesus von einem Mann gebeten wird, dessen Jungen zu heilen. In dem kurzen Dialog der beiden, welcher bestimmt auch unter Stress und Erwartung seitens des Mannes geführt wird schwingt auch Zweifel mit über die Fähigkeit dieses Jesus von dem man so viel hörte:
„Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich und hilf uns ...“ Da Jesus weiß, DASS er die Fähigkeit durch GottVater besitzt hier etwas tun zu können, antwortet er auch aus seiner inneren Ruhe und Gewissheit heraus: „Alles ist dem möglich der glaubt.“ Der Mann offenbart durch einen Satz, (hilf meinem Unglauben) dass die Zweifel bei ihm liegen und bittet Jesus sein Vertrauen zu stärken BEVOR dieser zur eigentlichen Tat und Hilfe schreitet. So gliedert der Verfasser Markus jedenfalls die Geschichte. Nicht zu Unrecht – braucht man doch für jedes Unterfangen einen festen Glauben und eine feste Zuversicht BEVOR man loslegt.
Es erinnert mich auch an die Geschichte als die Jünger Jesus auf dem Wasser gehen sahen, Petrus zu ihm wollte und Jesus ihn dazu auch ermunterte, dieser aber, als er schon auf der Wasseroberfläche war, von Zweifeln übermannt wurde und wie ein „Fels“ unterging. Jesus war dann schnell da, half ihm hoch und tadelte ihn „du Kleingläubiger“.

Die Bibel lehrt uns mit solchen Geschichten, dass durch beständigem Glauben, mit fester Zuversicht und den Blick stetig auf Gott gerichtet Dinge möglich sind unsere Ziele, unsere Vorhaben zu erreichen.

Andererseits lehrt uns die Bibel, dass es auch Begrenzungen gibt. Das erfuhren wir Menschen ja schon vor Beginn der Erfindung der Schrift seit Beginn unserer Menschwerdung. Ein Mensch alleine wird ohne Werkzeug keinen Baum zum Fallen bringen und alleine einen Baumstamm ohne Hilfsmittel aus dem Wald ziehen können. Dazu fehlt ihm schlicht die Kraft. Probiert ´s ruhig aus!Ein wirklich querschnittsgelähmter Mensch wird – ohne technische Hilfsmittel - nicht mehr laufen, wird nicht mehr gehen können. Ein blinder Mensch dessen Augen irreversibel zerstört wurden durch Krankheit und, oder Unfall wird nicht sehend werden. Ein Mensch hat keine Flügel wie ein Vogel und wird, wenn er von einer gewissen Höhe springt nicht fliegen sondern abstürzen. Er hat auch keine Kiemen wie ein Fisch so dass er ohne Hilfsmittel stunden - tagelang unter Wasser sein könnte. Menschen mit einem entsprechend niedrigen IQ werden in aller Regel keine Universitätsabschlüsse erreichen, keine Richter werden, keine Astronauten, Piloten etc. Ein älterer Mensch der im Alter von 70 anfängt sich für Raumfahrtwissenschaften zu interessieren, wird ebenfalls in aller Regel kein Astronaut und Chef der ISS werden. Ein Mensch, der seinen rechten Arm verloren hat wird - ohne einen künstlichen rechten Arm, also ohne Hilfsmittel, nie wieder in seinem Leben rechtshändig schreiben. Warum erwähne ich etwas so offensichtliches, etwas so selbstverständliches? Weil gerade auch im Glauben damit viel Schindluder getrieben wird. „Dein Glaube ist nicht stark genug“ bekommen Menschen zu hören und werden damit auch noch beschuldigt aus ihrer Quadratur keinen Kreis machen zu können und zu wollen. Ihr wisst was ich meine …

Lukas 14/27

Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um es zu Ende zu führen, 
29 damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann' s nicht zu Ende bringen, alle, die es sehen, anfangen, über ihn zu spotten, 
30 und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und kann's nicht zu Ende bringen?
31 Oder welcher König zieht aus, um mit einem andern König Krieg zu führen, und setzt sich nicht zuvor hin und hält Rat, ob er mit zehntausend dem begegnen kann, der über ihn kommt mit zwanzigtausend? 
32 Wenn nicht, so schickt er eine Gesandtschaft, solange jener noch fern ist, und bittet um Frieden. 

In dieser Aussage von Lukas, speziell - 14/33, geht es eigentlich um die bewusste „radikale“ Entscheidung einer Nachfolge Christi. Wer nicht wirklich all seinen Besitz hinter sich ließe, könne nicht sein Nachfolger sein, steht da. In Interpretationen werden auch „frühere Gewohnheiten, früheres Leben etc. rein gepackt. Frage an alle Nachfolger Christi - besitzt jemand von euch noch ein Haus/Grundstück?

Das wäre – und wird ein Stoff für eine spätere Andacht.

Ich bin heute jedoch so frei und nehme mir diese Aussage zur Betrachtung unserer Begrenzungen mit denen wir im Laufe unseres Lebens konfrontiert, „geschlagen“ werden oder wurden, reiße sie also ganz bewusst aus dem Kontext heraus und lade euch ein, über diese zwei Sätze mit mir nachzudenken.

Im ersten Fall läuft jener Gefahr aus finanziellen Gründen sein „hochtrabendes“ Projekt nicht bis zur Spitze, bis zur Vollendung bauen zu können und sich dann dem beißenden Spott derjenigen ausgesetzt zu sehen, die „auf dem Boden blieben – vielleicht weil sie von vornherein um ihre „Begrenzung“ wussten?“ (Schuster, bleib bei deinen Leisten ...)
Im zweiten Fall muss jener wohl zähneknirschend erkennen, dass er nicht die Kräfte, nicht die „Manpower“ besitzt um das Reich des Gegners zu erobern und als ruhmreicher Sieger bewundert werden zu können. Vielleicht hatte er großspurig dem anderen schon mal den Krieg erklärt und darauf seine Schwäche, seine Begrenzung erkannt. Jetzt heißt es natürlich „Hosen runter lassen“ und sich mit dem Herausgeforderten möglichst gut stellen. Man will ja doch sein Gesicht retten …

Die Aussage – alles ist dem möglich, der glaubt … auch wenn sie in der Bibel steht und unter Gläubigen sowohl als auch Esoterikern ständig ausgesprochen wird, ist so NICHT REALISTISCH!
Eben so wenig wie die Aussage der sich aufbauenden Eine Welt Regierung: Wir sind alle gleich.
alle haben in einer Demokratie die gleichen Chancen … blablabla … Wort – Satzhülsen – die von der Realität gnadenlos der Lüge überführt werden.

ABER

Wir können INNERHALB unserer Begrenzungen mit Gottes Hilfe und unserem Vertrauen auf ihn eine ganze Menge erreichen. Eine Bekannte von mir hat ein Augenleiden, das sie in einiger Zeit wohl völlig erblinden lassen wird. Sie hat einen so wunderbaren, naiven Gottesglauben, bei dem jeder bibeltreue Christ, jeder strenge korangläubige Muslim, jeder Toragläubige Jude in Schnappatmung geraten, sie hat im Leben enorm viel durchgemacht, Verletzungen erfahren und dennoch nie den „Überblick“ verloren. Klug, umsichtig plante sie was in ihrer Situation das wichtige und das richtige wäre und ging mit kühlem, entschlossenem sachlichem Kopf die Sache an. „Ja, was nützt mir denn das Heulen – schade um die Augenflüssigkeit – dann muss ich nachtropfen und das mag ich nicht“ lautet einer ihrer trockenen Kommentare auf „wie fühlst du dich denn?“ Ich habe selten jemand kennen gelernt mit soviel geistlichem Feingefühl, innerem und äußerem Weitblick – interessant, dass Menschen, deren visuelle Fähigkeiten abnehmen oder verloren gehen, eine andere Form des „Sehens“ entwickeln, nicht wahr? Diese Person ist für mich ein enorm beeindruckendes Beispiel wie man mit seinem Schicksal umgehen „kann.“ Dass sie natürlich auch dunkle, traurige und finstere Momente hat – darüber braucht man nicht mal zu spekulieren – es ist dann eine Sache zwischen Gott und ihr wie sie damit umgeht. Sie hat sich entschieden, es nach außen hin nicht zu zeigen und das respektiere ich – es genügt, wenn man es weiß.
Es ist hauptsächlich Menschen im Rollstuhl zu verdanken, dass sich in Sachen Mobilität im öffentlichen Verkehr endlich etwas tat – noch lange nicht befriedigend aber … auf dem Weg dahin.
Und das nützt nicht nur ihnen sondern allen, auch alten, gebrechlichen Menschen, Leuten mit viel Gepäck …
Ich lese hier viel interessante, schöne Texte, Gedichte von Leuten, die wahrscheinlich nie ein Buch veröffentlichen werden, kein Stephen King mit Riesenvilla in Vermont, keine J. K. Rowling, links neben dem Buckingham Palast wohnend werden a b e r deren Texte immer wieder aufgerufen und gelesen oder zumindest überflogen werden. Ich frage mich – was ist ein Buch wert, das halb oder auch nur viertel gelesen im Bücherregal als Staubfänger sein Dasein fristet? Ja, es stand mal in einem Laden, es wurde für Geld verkauft … und? Jetzt? Steht das Ding irgendwo im Bücherregal bei einer Person. Die Texte hier können immer wieder von x-verschiedenen Interessierten abgerufen, angeschaut und gelesen werden und – nein – sie verstauben nicht.

Nein, ihr Lieben, wir werden nicht alle „Sterne“ Stars sein. Nicht jeder wird mit den Los Romeros Brüdern im klassischen Gitarrespiel mithalten können. Manch einer kriegt mit Ach und Krach ein Spiegelei oder eine Tiefkühlpizza hin … wenn ihr bis hierher überlebt habt, stehen die Chancen gar nicht schlecht, dass ihr bis zu eurem irdischen Lebensende weiterhin nicht an Hunger sterben werdet …
Wenn euch Handarbeit Freude macht und ihr stricken könnt, es aber nicht bis zum maß gestrickten Pulli schafft – ein Schal tut es auch.

Hauptsache, Gott segnet behütet und beschützt euch wieder in der kommenden Woche – das wünsche ich euch!
 
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