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Taraniel -Das Juwel der Nacht: Kap1 - Der Anfang

Romane/Serien · Fantastisches
Es war einmal, oder es wird einmal sein… so genau lässt sich das ja nicht sagen…
Aber lasst uns bei "Es war einmal" bleiben….

Also es war einmal ein Ort wo einst eine Welt sein sollte, doch noch gab es diese Welt gar nicht.
Doch es gab Dahrmo, die große Muttergöttin, die Licht und Dunkel so völlig in sich einte, so dass sie weder das eine, noch das andere sein konnte, sondern immer nur beides zugleich. Woher Dahrmo kam, wie sie entstand und warum sie überhaupt war, das wusste niemand. Nur sie selbst wusste dies wohl, doch sie hat es niemals jemanden verraten.
Sie war sich in ihrem Dasein eine lange, lange Zeit sehr zufrieden und auch glücklich.
Doch dann, nach einer Ewigkeit oder auch zweien, begann sie sich doch etwas einsam zu fühlen.
So beschloss die große Muttergöttin etwas zu tun, dass diese Einsamkeit beenden sollte.
Sie nahm einen Tropfen von ihrem Blut und nutzte diesen und ihren mächtigen Atem, um ein Ei daraus zu schaffen.
Ein Weltenei!
Dieses nahm sie dann an die weiche, dunkle Brust, wärmte es, hegte und pflegte es und sprach ihm gut zu.

Alsbald wurde so aus diesem Ei eine Welt. Doch noch war diese Welt leer und ohne Leben.
So hauchte Dahrmo einmal über die neue Welt und so wurde die Zeit geboren. Doch jene hatte noch keinen Rahmen und kein Maß. Mit der Zeit entstand auch das Werden und Vergehen, der Kreislauf von Geburt und Tod und Wiedergeburt, aber da es zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Lebewesen auf der Welt gab und Stein sich nicht vor dem Vergehen fürchtet, war das zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht so wichtig. Es würde aber bald wichtig werden, dass wusste die Göttin.
Also hauchte Dahrmo ein zweites Mal auf die Welt und es wurde der Wind geboren. Dieser pfiff wild und ungebändigt über die Welt und legte das Feuer in ihr frei. Als Dahrmo dies sah, ermahnte sie den Wind, damit er es nicht so wild treibe und das Feuer nicht allzu sehr anschüre, denn dann würde es die neue, junge Welt verzehren. Doch der Wind achtete nicht auf die Worte der großen Mutter und tobte weiterhin wild umher.
Da wurde Dahrmo sehr traurig und eine einzelne ihrer Tränen fiel auf die Welt, löschte einen Teil des Feuers aus und ließ die flüssig gewordene Erde wieder erstarren. So wurde der Ozean geboren.
Der Wind aber, der seine Schöpferin weinen sah, dem tat sein Benehmen sogleich schrecklich leid. Reumütig schlich er zu ihr und entschuldigte sich. Das wiederum machte die Göttin wieder lächelnd und sie hatte eine Idee.
Sie nahm einen weiteren Tropfen ihres Blutes und forme ihn zu einer festen Kugel. Dann hieß sie den Wind darauf sein wildes Spiel zu treiben und das Feuer darin nur kräftig zu schüren. Der Wind tat wie geheißen und hatte großen Spaß daran. Und so wurde die Sonne geboren.
Doch weil die Sonne einen Gegenpol brauchte und weil es ihr gefiel, nahm die große Göttin eine weitere ihrer Tränen, formte auch aus dieser eine Kugel und blies selbst darüber, was sie hart und silbrig werden ließ. So wurde der Mond geboren und die Göttin freute sich, denn nun hatte ihre kleine Welt Tag und Nacht und in beiden ein Licht.

Zu diesem Zeitpunkt war Dahrmo dann auch schon nicht mehr ganz so allein.
Der große Geist, ein Wesen des Lichtes hatte die Göttin gespürt und sie mit ihrer neuen Welt im ewigen Nichts gefunden.
Er wusste sich zu benehmen und umwarb die Göttin mit viel Charme. Dahrmo fand so langsam immer mehr Gefallen an ihrem neuen Begleiter durch die Ewigkeit.
Und so kam es, dass sich Dahrmo die große Göttin alsbald mit dem großen Geist vereinte und bald darauf ihre ersten Kinder gebar. Die Zwillinge Hellerion und Solaris.
Obwohl die beiden Zwillinge waren, waren sie einander doch sehr verschieden. So war Hellerion so dunkel, wie seine Schwester hell war. Doch sie neideten einander nichts und mochten sich sehr. Sie waren wie die Sonne und der Mond und darum gab Dahrmo den beiden je eines davon, es zu hüten, zu hegen, zu schützen und zu nutzen. Und weil sich die beiden immer noch nichts neideten und sich so sehr über Sonne und Mond freuten, schenkte Dahrmo den beiden die ersten Schritte auf der Welt. Sie gestattet ihnen, sie nach eigenem Willen zu gestalten und das tat das Zwillingspaar auch. Geradeso wie sie selbst waren teilten sie die junge Welt in hell und dunkel und die Zeit der Welt, in Tag und Nacht. So wurde Hellerion zum Gott der Nacht und Solaris zur Göttin des Tages. Jeder beherrschte seine Zeit und in der Dämmerung zum Abend und zum Morgen, da teilten sie sich die Herrschaft.

So bekam also die Zeit der jungen Welt einen Rahmen, in der man sie messen konnte. Doch das war noch nicht genug und Dahrmo vereinigte sich ein weiteres Mal mit dem großen Geist und gebar daraufhin nacheinander weitere vier Kinder. Zwei Mädchen und zwei Jungen waren es. Einem jeden dieser Kinder schenkte sie eine Jahreszeit, eine Himmelsrichtung und die Herrschaft über ein Element.
Euronas, ihrem Ältesten, gab sie den Wind, den Osten und den Frühling.
Noturus, schenkte sie den Sommer, den Süden und darum auch das Feuer.
Zephyria, bekam den Herbst, die Himmelsrichtung Westen und damit auch das Wasser.
Borea, erhielt zu guter Letzt den Winter und damit die Himmelsrichtung Norden und das Element Erde.
So also waren sie am Ende zu siebt.
Zuerst die große Göttin, dann das Zwillingspaar Hellerion und Solaris und dann die vier jüngeren Geschwister, denen die Jahreszeiten. die Himmelsrichtungen und Elemente anvertraut wurden.
Sie alle zusammen schufen die Wesen dieser Welt.
So entstand sie diese Welt und entwickeltet sich weiter.
Eine Welt, die auf ihre Weise wunderschön und schrecklich zugleich war.
Eine Welt voller Magie und Zauberei, voller seltsamer Wesen und Kreaturen, von denen nicht alle harmlos waren.
Aber alles lebte und starb in dem ewigen Kreislauf und darum auch in Harmonie.

So hätte es ewig weitergehen können, doch wo es Lichte Wesen gibt, da gibt es eben auch immer ihr Gegenstück und so gab es zum großen Geist des Lichtes auch einen Geist der Finsternis.

Auch dieser Geist der Finsternis hatte die große Muttergöttin entdeckt und da Dahrmo eben nicht nur Licht, sondern auch zu gleichen Teilen Dunkelheit in sich trug, war auch er sehr von dieser Göttin angetan.
Da auch Götter irgendwann einmal schlafen wartete er ab und als Dharmo endlich einmal schlief, gewann der Geist der Finsternis Zugriff auf ihre Träume. Dort verführte er die Göttin, vereinigte sich mit ihr und pflanzte so seinen Samen unbemerkt in sie.
Als sie es bemerkte, da war es auch schon zu spät. Ein weiteres Kind wuchs in ihr und bald darauf gebar sie einen weiteren Sohn. Soron, sollte sein Name sein und es wurde schnell klar, dass er der Sohn seines Vaters war.
Als sie das grausame und böse Wesen ihres jüngsten Sohnes endlich erkannte, da versuchte die Göttin ihn noch irgendwie zu bannen. Doch Soron erahnte diesen Gedanken seiner unwilligen Mutter und floh hinab in die Welt.
Aber zuvor tat er etwas Unverzeihliches. Er stahl von seine Halbbrüdern und Schwestern je einen Tropfen Blut, ebenso von seiner Mutter und versuchte diese Tropfen dazu zu benutzen sie alle zu vergiften. Doch der große Geist des Lichtes beschützte seine Familie und aus den Blutstropfen wurden Edelsteine, die so heiß wurden, so dass Soron sie nicht mehr halten konnten und sie zur Erde fallen ließ. So entstanden die sieben Juwelen der Macht.
Soron jedoch floh mit leeren Händen in die Welt hinab und verbarg sich dort vor seiner Mutter und seinen wütenden Geschwistern. Er hoffte aber auch, dass er dort irgendwie die sieben Juwelen wieder finden könnte, um die darin eingeschlossene Macht zu nutzen.
Dort, in der Welt, nistete er sich in den Gedanken der Menschen ein und verführte sie und verdarb viele.
Sehr viele Menschen verließen daraufhin immer wieder die Wege der Harmonie.
Es geschahen einige wirklich schlimme Dinge, die aber zu lange sind, um sie hier zu erzählen und darum fasste ich mich kurz.
Es gab einige Menschen, die gierten unter Sorons Einflüsterungen so sehr nach Macht und taten darum so schreckliche Dinge, so dass sie viel, viel Leid verursachten. Und das nicht nur bei ihrer eigenen Rasse, sondern auch bei den anderen Wesen, den Elfen und Feen und den andren magischen Wesen und auch gegen die Welt selbst, gegen die Elemente und die Natur.
Irgendwann da hatte Hellerion davon genug, denn Hellerion waren viele dieser Wesen anvertraut und auch Solaris fand die Zustände untragbar.
So also wurden der Gott der Nacht und die Göttin des Tages irgendwann so wütend, dass sie den Menschen das Blickfeld einschränkten!
Sie warfen einen Schleier über die Augen der Menschen und daraufhin konnten dann die meisten von ihnen die magischen Wesen einfach nicht mehr sehen und auch nicht mehr hören. So waren diese nun sicher vor den Nachstellungen der Menschen. Doch das hatte natürlich auch seinen Preis. Tiefe Freundschaften und selbst Familien, zerbrachen dabei. Viele der magischen Wesen, die Freundschaften oder Beziehungen zu Menschen pflegten, mussten sich entscheiden, ob sie bei den Menschen verweilen oder mit ihrem Volk gehen wollten.

Ja du fragst jetzt. “Die meisten Menschen konnten sie nicht mehr sehen?”

Da fragst du richtig, denn nicht alle Menschen traf der Schleier gleich und manche, die waren selbst ein wenig magisch, weil sie selbst etwas magisches Blut in sich trugen. Diese Menschen konnten noch immer durch den Schleier blicken.
Fortan sagte man solchen Menschen nach, sie hätten das zweite Gesicht.
Und diese Fähigkeit, dieser zweite Blick, den vererbten sie an ihre Nachkommen.

Soron hingegen erlangte in der Zwischenzeit durch seinen Vater das Wissen, wie die Blutstropfen zu mächtigen Juwelen geworden waren und schließlich gelang es ihm, auch einen seiner eigenen Blutstropfen in derselben Weise zu verwandeln. So entstand das Juwel der Finsternis.

Dies also ist die erste Geschichte jener Welt.
So entstand sie und so verloren die meisten Menschen die Gabe in die magische Welt zu blicken.
Das ist der Anfang.
 
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