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8 Seiten

Stadt der Verlorenen - Die Unerleuchteten (Teil 3)

Romane/Serien · Spannendes
Wie sollte es denn jetzt weitergehen, fragte sich Freya. Den Bunker hatte sie hinter sich gelassen und sie war frei. Zumindest so frei, wie man in dieser Welt noch sein konnte. Es war längst nicht mehr die Welt, die sie aus ihren Büchern kannte, das wusste sie. Es war gefährlich, lebensgefährlich und ohne Schutz konnte hier draußen niemand mehr überleben. Doch noch etwas wusste sie genau. Eingesperrt in einem Bunker würde es niemals Freiheit geben.
Zunächst einmal sah sie sich neugierig um. Sie sog die frische Luft tief in ihre Lungen ein, spürte mit jeder Pore, wie ihr der Wind über die Haut und durch das Haar strich. Und sie sah echte Pflanzen. Bäume mit mächtigen Stämmen, die vielleicht seit Jahrzehnten wuchsen und mit grünen Blättern, die jedes Jahr auf Neue sprossen und Teil eines ewigen Kreislaufes waren. Sie befühlte das Gras unter ihren Füßen, die leicht nasse Erde und die Sträucher, die überall um sie herum im Wind tanzten. Einige von ihnen hatten Blüten, so filigran und voller Leben, dass sie sich all das in ihren kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können.
Was sie in ihren Büchern gelesen oder auf Bildern gesehen hatte, faszinierte sie. Doch das hier war real, sie konnte es fühlen, es riechen, es hören und es schmecken. Dabei war es jetzt tiefste Nacht. Wie wunderbar musste all das erst am Tag bei Sonnenlicht aussehen? Das jedoch würde sie wohl niemals erfahren, denn das Sonnenlicht war tödlich geworden. Selbst jetzt bei Dunkelheit durfte sie auf keinen Fall zu lange ungeschützt die Luft einatmen.
Wider ihren Willen und diesem Drang, all das hier in vollen Zügen zu genießen, zog sie den schützenden Ledermantel fester um sich und setzte auch die Gasmaske auf. Dann machte sie sich auf den Weg, bloß weit genug vom Bunker weg. Die anderen hatten ihr Verschwinden sicher längst bemerkt. Es würde nicht lange dauern, dann hätten sie festgestellt, dass sie auch in keinem anderen Sektor zu finden war und würden vielleicht einen Suchtrupp nach draußen schicken.
Auf keinen Fall aber wollte sie sich finden und zurückbringen lassen. Das würde ihre Chancen, jemals in einen der Außentrupps aufgenommen zu werden, endgültig begraben. Allerdings hatte sie diese Hoffnung mit ihrer Flucht inzwischen sowieso verspielt. Erst jetzt wurde ihr klar, dass es nun vielleicht kein Zurück mehr für sie gab. Wenn sie in den Bunker zurückkehrte, würde man sie zu ihrem eigenen Schutz bewachen und sozusagen dort einsperren. Jedenfalls würde sie sich wie eine Gefangene vorkommen, jetzt, wo sie einmal die Freiheit gerochen hatte.
Staunend betrachtete sie alles um sich herum, berührte immer wieder die Pflanzen, die ihr so wunderbar erschienen und lauschte den verschiedenen Vogelstimmen im Wald. Irgendwann wurden die großen Bäume weniger und das hohe Gestrüpp dafür dichter. Sie musste kämpfen, um hindurch zu kommen und war froh als sie wenig später auf eine Ebene gelange, die fast ausschließlich von Gras bewachsen war. Nun konnte sie ihren Weg wieder schneller fortsetzen.
Zum Glück waren ihre Augen durch das ständige Dämmerlicht in vielen Teilen des Bunkers an die Dunkelheit gewöhnt, so dass sie keine Probleme hatte, sich zurechtzufinden. Außerdem schien der Mond und das silbrige Licht, das er vom Himmel zur Erde warf, erschien ihr schöner als alles, was sie je zuvor gesehen hatte. Dennoch hätte sie all das hier auch zu gerne einmal bei Sonnenschein erlebt.
Plötzlich zuckte sie zusammen, weil sie unmittelbar vor sich ein lautes Rascheln hörte und gleich darauf etliche Gestalten, Tiere davoneilen sah. Es mussten Rehe gewesen sein, sagte sie sich und offenbar hatten die vor ihr noch mehr Angst als sie vor ihnen. Zum Glück nur Rehe, denn Jaromir hatte ihr oft genug von den Expeditionen nach draußen erzählt und auch, was es in dieser Welt für wilde und für Menschen gefährliche Tiere gab.
Dabei waren die nicht einmal der Grund, warum Freya bis jetzt noch nie einen der Trupps hatte begleiten dürfen. Noch mehr als wilde Tiere fürchteten sie nämlich die Katzenmenschen, doch über sie hatte Jaromir ihr niemals etwas berichtet. Hoffentlich würde sie keinem von ihnen über den Weg laufen.
In der Ferne sah sie jetzt Umrisse, die nicht von Pflanzen stammten. Viel zu gerade waren sie und je näher sie kam, desto mehr erkannte sie, dass es sich um eine Stadt handelte. Zumindest früher einmal eine Stadt, denn inzwischen waren nur noch Ruinen übrig, fast zerfallene Gebäude, von denen die Natur allmählich wieder Besitz ergriff.
Ihre schweren Stiefel machten jetzt Geräusche auf dem Boden, es musste wohl eine Straße sein, auf der sie entlanglief. Der Asphalt war jedoch an vielen Stellen aufgeplatzt und wurde langsam überwuchert. Ebenso sahen auch die Gebäude aus, die Fassaden waren grau und schmutzig geworden, die Fenster zerbrochen und die Dächer größtenteils eingestürzt. Von vielen Häusern waren nur noch einige Mauern oder Mauerreste übrig.
Freya schien es als würde alles, was die Menschen einst geschaffen hatten, jetzt von dieser Welt getilgt und in einigen Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten würde es keine Zeugnisse der einstigen Zivilisation mehr geben. Die Zeit der Menschen, wie sie sie aus ihren Büchern kannte, war eindeutig vorbei, musste sie sich eingestehen.
Da es bald hell werden würde, beschloss sie, sich einen Unterschlupf für den Tag zu suchen. Wie es dann weitergehen sollte, konnte sie in den langen Stunden des Wartens auf die Dunkelheit entscheiden. Freyas Wahl fiel schließlich auf ein Hochhaus, von dem nur noch ein Gerüst aus Stahl und Beton übrig war. Wie ein Skelett ragte es in den Himmel, bot ihr eine gute Aussicht und dennoch genug Schutz vor der Sonne.
Sie stieg einige Treppen nach oben bis sie in einem Stockwerk einen fensterlosen Raum entdeckte, der sogar noch eine intakte Tür hatte. Dort richtete sie sich ihr Lager ein, denn von hier aus konnte sie die Straßen und Häuser in der Nähe beobachten, zur Not die Tür einfach schließen und sie war sich sicher, dass niemand sie so schnell entdecken würde. Aus ein paar Säcken, die sie fand baute sie sich ein provisorisches Bett, außerdem holte sie die Machete aus dem Rucksack und stellte eine Eisenstange hinter die Tür, die sie entweder unter die Klinke schieben oder aber sich im Fall der Fälle damit verteidigen konnte.
Die Sonne ging zum Glück hinter dem Gebäude auf, so dass ihre Strahlen sie nicht sofort trafen, trotzdem wurde die Umgebung nun in das hellste Licht getaucht, das Freya je gesehen hatte. Der Himmel erstrahlte jetzt in tiefem Blau mit einem Schleier wie der Haut einer Seifenblase überzogen und schimmerte ebenso verlockend wie geheimnisvoll. Die Blätter der Pflanzen leuchteten in saftigem Grün, so lebensfroh, dass sie sich kaum vorzustellen vermochte, wie gefährlich es jetzt sein würde, dort draußen zu sein. Zu gerne wäre sie weiter durch die Straßen gelaufen und hätte sich diese zauberhafte Welt angesehen.
Irgendwann fiel ihr Blick auch auf das Gebäude direkt gegenüber. Was war das? Hatte sie dort hinter dem zerbrochenen Fenster nicht ein Gesicht gesehen? Freya hielt den Atem an und sag genauer hinüber. Nein, nichts zu sehen. Vielleicht war sie einfach müde und ihre Fantasie spielte ihr Streiche. Doch als sie sich gerade hinlegte, um ein paar Stunden zu schlafen, meinte sie wiederum eine Bewegung vom Haus auf der anderen Straßenseite zu sehen.
Instinktiv zog sie sich weiter in den fensterlosen Raum zurück, spähte aber weiterhin hinüber. Und tatsächlich. Jetzt sah sie es ganz deutlich. Ein menschliches Gesicht dort am Fenster. Und es sah eindeutig zu ihr herüber. Wer immer es war, in ihrer jetzigen Position konnte er sie nicht sehen. Doch vorhin als sie ihr Lagen vorbereitet hatte und auch als sie noch im Türrahmen stand, um die Umgebung zu beobachten, konnte er sie schon beobachtet haben.
Damit wusste er also, wo sie sich versteckte und könnte jederzeit herüberkommen. Sie hingegen konnte hier nicht weg, denn die Sonne stand jetzt hoch am Himmel und es waren nicht einmal Wolken zu sehen. Aber konnte er überhaupt zu ihr herüberkommen? Was machte sie so sicher, dass es nicht auch ein ganz normaler Mensch war, der sich dort drüben seinen Unterschlupf gesucht hatte?
Andererseits. Welch großer Zufall musste es sein, dass gerade heute gerade in den Ruinen dieser Stadt gleich zwei Menschen Schutz in zwei dann auch noch benachbarten Gebäuden suchten? Wenn es jedoch ein Katzenmensch war, würde er nicht lange zögern, um zu ihr herüberzukommen und sie zu überfallen. Dann würde sie kämpfen müssen. Vielleicht um ihr Leben.
Freya rückte wieder näher zur Tür, spähte zum Fenster und versuchte, dort irgendetwas zu erkennen. Und tatsächlich. Nach eine Weile tauchte das Gesicht wieder auf. Es war ein junger Mann. Seine Augen konnte sie nicht erkennen, doch auf den ersten Blick kam er ihr nicht wie ein Katzenmensch vor. Zudem machte er nicht den Eindruck als plane er, sie zu überfallen. Genau wie sie blickte auch er nur zu ihr rüber und rührte sich kaum.
Je länger sie sich ansahen, desto mehr war sie sich sicher, dass er ihr nichts tun wollte. Oder redete es sich zumindest ein. Auch er konnte nicht hinaus, sagte sie sich, auch er verbarg sich dort vor der Sonne. Warum sonst sollte er so lange schon auf seinem Posten verharren. Längst musste er gesehen haben, dass sie ihm kaum gefährlich werden konnte und wenn er ein Katzenmensch gewesen wäre, hätte er die Rolle des Beobachters längst gegen die des Angreifers getauscht.
Jetzt wurde Freya ein wenig mutiger, trat noch einen Schritt vor, so dass der Fremde sie in der Türöffnung gut sehen konnte. Auch er bewegte sich näher ans Fenster, in dem allerdings noch eine Glasscherben steckten. Sie konnte nur erkennen, dass er kaum älter sein konnte als sie selbst. Und definitiv waren seine Augen nicht gelb, also war er auf keinen Fall ein Katzenmensch, der sie in eine Falle locken wollte.
Gerade setzte sie an, um etwas zu rufen, da schüttelte der Fremde mit dem Kopf und deutete nach unten auf die Straße. Da Freya ja ein paar Meter von der Außenkante des Gebäudes entfernt stand, konnte sie nichts sehen. Sie ging ein paar Schritte vor, langsam und schleichend, dann beugte sie sich über die Kante und sah unten eine Gruppe Menschen gehen, die eindeutig anders aussahen als sie und der Fremde. Sie waren auffallend groß und schlank und trugen metallisch schimmernde Anzüge.
Es waren die ersten Katzenmenschen, die sie zu Gesicht bekam. Sofort machte sie wieder einen Schritt rückwärts, damit sie nicht gesehen werden konnte. Ihr Blick ging wieder zu dem Fremden im Fenster. Er bedeutete ihr mit den Armen, wieder zurück in ihr Versteck zu gehen und sie leistete dem umgehend Folge. Wenn die Katzenmenschen sie entdeckten, würden sie leichtes Spiel mit ihr haben, schließlich waren sie in der Überzahl und der Fremde würde ihr nicht helfen können.
So saß sie also noch eine ganze Weile schweigend in ihrem Raum und sah zu dem Fremden hinüber und er zu ihr. Irgendwann überkam sie doch die Müdigkeit und sie zog sich auf die Säcke zurück, die sie auf den Boden gelegt hatte und schlief sofort ein.
Ein Geräusch weckte sie schließlich. Im ersten Augenblick wusste Freya nicht, wo sie war. Dann kehrte die Erinnerung an ihre Flucht aus dem Bunker und an die zerfallene Stadt zurück. Inzwischen war es draußen wieder dunkel geworden, sie hatte also länger geschlafen als sie eigentlich wollte. Von draußen hörte sie Schritte.
Ganz eindeutig in diesem Gebäude und sogar in diesem Stockwerk. Unweigerlich zog sie den Mantel enger um sich, kauerte sich in die hintere und dunkelste Ecke und griff nach der Machete. Dann erschien in der Türöffnung auch schon eine Gestalt, die sich tiefschwarz gegen den dunklen Himmel abzeichnete.
Freya wollte gerade aufspringen und sich auf den Eindringling stürzen, da hörte sie seine Stimme. „Bist du noch da?“, fragte er und klang dabei nun nicht mehr bedrohlich. „Ich bin Tibor. Hab dich nicht rauskommen sehen und dachte, ich schaue mal nach dir.“ Freya ließ die Machete los, erhob sich und ging auf ihn zu, um bloß nicht verschreckt und ängstlich zu wirken. „Ich bin Freya“, sagte sie.
Tibor kam noch einen Schritt näher, sie sah jetzt, dass er lächelte. „Ich hab uns einen Hasen gejagt und ein paar Birnen gefunden. Du musst doch sicher hungrig sein“, erklärte er und zeigte ihr seine Beute. Erst jetzt wurde Freya klar, dass sie schon viel zu lange nichts mehr gegessen hatte. An Wasser hatte sie gedacht als sie den Bunker hinter sich gelassen hatte, doch wie sie hier draußen überleben sollte, darüber hatte sie sich in der Tat kaum Gedanken gemacht.
Wenig später hatte Tibor unten im Schutze der Mauern ein Feuer gemacht, grillte das Fleisch und sie bissen in die köstlich saftigen Birnen. Freya erzählte ihm ihre Geschichte und warum sie fortgelaufen war und Tibor sprach von Erleuchteten, die seinen Clan überfallen und fortgeschleppt oder gar getötet hätten. Sie seien es auch, die tagsüber nach ihm gesucht hatten, meinte er, weil sie wussten, dass er ihnen als einziger entkommen war.
Freya hörte ihm zu, war insgeheim froh, ihn getroffen zu haben, denn erst jetzt wurde ihr klar, wie hilflos sie allein hier draußen war. Alles, was sie über die Welt wusste, hatte sie in alten Büchern gelesen oder aus Erzählungen der Trupps, doch die erzählten nun einmal nicht viel.
„Wer sind eigentlich die Erleuchteten“, fragte sie schließlich, „Ich meine, sie sehen doch aus wie Menschen... also bis auf ihre Katzenaugen.“ Tibor zerteilte gerade das Fleisch und gab ihr die besten Stücke. „Sie sind auch Menschen“, antwortete er, „nur eben etwas anders entwickelt als wir.“ Freya verstand nicht. Ja, sie wusste etwas über die alte Welt als alle Menschen noch draußen und auch bei Tag unter freiem Himmel leben konnten. Und sie wusste, dass die Katzenmenschen, die Tibor Erleuchtete nannte, ihnen heute gefährlich werden konnten. Mehr wusste sie allerdings nicht über die Welt. Sie hatte ja immer nur im Bunker gelebt.
„Also gut“, setzte Tibor an, „Alles hatte damit angefangen, dass der Meeresspiegel weltweit unkontrolliert angestiegen war. Weite Landstriche wurden unbewohnbar, die Menschen waren auf der Flucht und das sorgte auch in nicht in Küstennähe gelegenen Gebieten für ziemliche Unruhen. Das gesellschaftliche und politische Chaos trat aber in den Hintergrund als es vermehrt zu starken Stromschwankungen kam. Wissenschaftler erklärten, es habe mit den unter Wasser liegenden Gebieten zu tun, in denen die Stromnetze ja nie zurückgebaut werden konnten. Immer wieder kam es irgendwo zu Explosionen und sogar einige Vulkane seien dadurch ausgelöst worden.
Die große Katastrophe passierte dann allerdings als die Stromschwankungen in den heißen Sommermonaten besonders hoch waren. Auf dem ganzen Erdball kam es beinahe zeitgleich zu Störfällen in Atomkraftwerken, die nicht selten in Explosionen nie dagewesenen Ausmaßes gipfelten. Die dadurch austretende Strahlung wirkte sich auf die Vegetation, auf Menschen und Tiere und sogar auf das Klima aus. Innerhalb weniger Monate verfärbte sich der Himmel durch einen Schleier, ein wenig wie bei einer Seifenblase und die Sonneneinstrahlung wurde für die meisten Menschen tödlich.
Ein Großteil der Menschheit verschanzte sich tagsüber also in Gebäuden oder besser noch in unterirdischen Bunkern oder Höhlen und trat nur noch bei Nacht ins Freie. Einige jedoch brachten die Sonnenstrahlen nicht um, sondern elektrisierte sie förmlich und es hieß, diese Erleuchteten, wie sie bald genannt wurden, konnten von sich aus und ohne Hilfsmittel eine Verbindung in Stromnetze und sogar ins Internet aufbauen. Wie das genau funktionierte, kann die Wissenschaft bis heute noch nicht genau erklären, doch man sagte, die Erleuchteten hätten sozusagen eine weitere Stufe der Evolution erklommen, die sie zu zum Teil digitalisierten Menschen machte.
Äußerlich unterschieden sie sich kaum von ihrer bisherigen menschlichen Erscheinung, nur ihre Augen leuchteten in diesem unnatürlichen Gelbton und ihre Pupillen sind wie zu Schlitzen verengt, weshalb ihr sie auch Katzenmenschen nennt. Sie bevölkerten die Erde nun tagsüber und wurden durch ihre Überlegenheit zur herrschenden Rasse, während wir biologischen oder natürlichen Menschen kaum noch an etwas teilhaben konnten. Zudem wurden wir immer mehr von den Erleuchteten bekämpft, sie drängten uns überall zurück und machten uns zu ihren Sklaven. Warum sie das tun weiß ich nicht oder zumindest hat es mir niemand erklärt.“
Freya hörte ihm die ganze Zeit über schweigend zu. All das hatte ihr zuvor noch niemand gesagt. Sie war tatsächlich, ihr gesamtes bisheriges Leben im Bunker versteckt gewesen, weil alle Angst vor der Welt da draußen hatten und sich mit dem neuen Leben im Verborgenen zufrieden gaben. Doch das war falsch, rief eine Stimme in ihr, so durfte es nicht sein. Erst jetzt mit ihrem Weg nach draußen, wurde ihr plötzlich klar, hatte sie überhaupt zu leben begonnen.
„Und was machen wir nun?“ fragte sie Tibor jetzt. Er zuckte mit den Schultern. Für seinen Clan konnte er nichts mehr tun, meinte er. Hier gab es also keine Zukunft für ihn. „Ich gehe nach Prypjat, der Stadt der Verlorenen“, erklärte er dann, „dort gibt es keine Erleuchteten, aber Natur und Tiere im Überfluss und wir Menschen können dort leben wie im Paradies.“ Freya bemerkte das Glänzen in seinen Augen, die Hoffnung, die er hatte, wenn er von dieser Stadt sprach. Als stellte sie kurzum fest: „Alles klar. Dann werde ich mit dir kommen.“


Diese Geschichte sowie weitere Teile von "Die Unerleuchteten" zum Hören gibt es auch auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=lVF6O52A3uU
 
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