
Liebe Webstories Leser (m/w/d),
ich kann es einfach nicht lassen.
Heute möchte ich mich mit weiteren geheimnisvollen Lichterscheinungen kurz befassen, welche in der UFO-Szene und den entsprechenden pseudowissenschaftlichen Gazetten der Prä-Astronautiker unermüdlich herumgeistern.
Es sind die sogenannten Marfa-Lichter.
Doch zunächst zur Stadt Marfa plus Umgebung:
Marfa ist eine Stadt in den USA (Texas) mit ca. 2000 Einwohnern, wo noch Law and Order herrscht!
GPS-Position (unverbindlich): Breite 30.310319° Länge -104.021106°.
Es ist jetzt nicht so, dass dort „der Hund begraben“ ist. Vielmehr gibt es dort laut GOOGLE EARTH PRO (GEP) noch mindestens folgendes:
- Besucher-Center seit 2003
- Faith Alive Cowboy Church
(Zitat: “Treffpunkt der Gemeinde in Marfa, Texas, der sich der Förderung spirituellen Wachstums und der Gemeinschaft widmet“.)
- Marfa public Radio Station
- Schulen
- Handel mit Moonlight Gemstones (Mondlicht Edelsteine)
- Hotels
- Highway 17
Zitat einem GEP-Bild entnommen: „Highway 17 north of Marfa famous for unexplained lights“. Übersetzung: „Highway 17 nördlich von Marfa ist berühmt für unerklärliche Lichter.“
- Marfa Municipal Airport -
Städtischer Flughafen Marfa, welcher anscheinend häufig zum Segelflug und auch für die private Fliegerei verwendet wird, was einen Hinweis auf die dortige positive Thermik geben könnte, welche wiederum ein Indiz für eine FATA MORGANA als atmosphärische Ursache der Marfa-Sichtungen sein könnte. Länge der beiden Landebahnen 1,6 und 1,9 km.
- Marfa Municipal Golf Course (Golfplatz)-
Hier hält sich das Gerücht, dass der Abschlag von manchen an der Driving Range so wuchtig erfolgt, dass der Golfball während des Fluges durch die Reibungshitze zu glühen und leuchten anfängt. Dies würde sichtungsmäßig einiges erklären.
Was sagt die Homepage der Stadtverwaltung zu den Lichtern?
Wenn man auf die Homepage der Stadt Marfa will, muss man zuerst einmal beweisen, dass man ein Mensch ist, sonst kommt man nicht weiter. Dann erscheint als Eingangsbild ein großer silberner Wasserspeicher, welcher uns in ähnlicher optischer Beschaffenheit aus zahlreichen Krimis und Western dieser Gegend bekannt ist. In der Regel wird in einem Western immer mindestens ein Film-Stuntman vom schlecht eingerüsteten Rundlaufweg an der Spitze des Behälters heruntergeschossen.
In den frei einsehbaren digitalen Protokollen des dortigen Stadtrats ab 01.01.2023 habe ich nichts bezüglich der Marfa-Lights gefunden.
Dann habe ich noch auf der Seite „Dinge die man tun sollte (..visit/page/things-do)“ nachgeschaut und siehe da, es gibt eine Rubrik „Marfa-Lichter“ auf der Homepage der Stadt. Dort steht als erstes (Zitate der KI-Simultan-Deutsch Übersetzung):
„Die Marfa Lights—or Marfa Mystery Lights, wie manche sie nennen, sind ein Hauptgrund, Marfa zu besuchen und Besucher aus der ganzen Welt anzulocken, um diese ungeklärten Phänomene zu sehen.“
Weiter unten steht dann noch:
„Jedes Jahr feiern wir mit einem Marfa Lichterfest, eine der beliebtesten jährlichen Veranstaltungen in Marfa, mit Live-Musik, Essen und einer Parade.“
Fazit:
Die Stadtverwaltung ist schlau!
Oder, wie man aktuell in den USA formulieren würde: Sie macht einen guten DEAL!
Sie nutzt geschäftstüchtig eine Lichterscheinung, welche von (Zitat) „Viehzüchtern, amerikanischen Ureinwohnern, Highschool-Freunden und berühmte Meteorologen“ gesehen/beschrieben wurde, um laufend Besucher in die Stadt zu locken.
Seit angeblich mindestens 1945 (laut SAN ANGELO TIMES) bzw. 1957 soll es auch bei Marfa (Texas), Mitchell Flat (Name der Ebene in der Marfa liegt) und den Chinati Mountains ein geräuschloses Himmels-Geleucht geben, welches natürlich vor allem in der Nacht plötzlich erscheint und dann wieder blitzschnell verschwindet.
Erste nachweisbare Erwähnung finden die Marfas dort spätestens angeblich ab 1945, bzw. ab 1957 in einem Presseprodukt namens CORONET. Wenn man diesbezügliche Reiseort-Beschreibungen liest, finden sich jedoch Hinweise, dass es dieses Phänomen schon seit 1883 geben soll. Als Augenzeuge wird der damals 16-jährige Cowboy Robert R. Ellison genannt. Ob dieser damals vorher erste Erfahrungen mit dem Feuerwasser (Whiskey) gemacht hatte ist umstritten. Auch die Erzählung, dass der Schauspieler James Dean während dortiger Dreharbeiten die Marfa Lights gesehen hat, kann nicht 100%tig verifiziert werden.
Zurzeit sind tatsächlich zahlreiche Fotoaufnahmen dieser Lichterscheinungen auf einer Homepage abrufbar. Standesgemäß sind diese undeutlich und verwaschen, also man kann als Betrachter derselben viel vermuten aber nichts genau feststellen und sehen.
Man sieht dort kugelförmiges und linienförmiges Himmels-Geleucht, welches stark an die Hessdalen-Lichter in Norwegen erinnert. Natürlich könnte es sich bei diesen Fotos auch um optische Kamerafehler bei einer Langzeitaufnahme handeln.
Als Hauptform der Erscheinungen wird die Kugel beschrieben. Kugeln, welche blau, hell weiß, orange, rot oder gelblich strahlen. Ihre Position soll in Lauerstellung kurz über dem Erdboden sein, aber man könnte diese auch oben am Himmel gelangweilt herumschweben sehen, wenn diese nicht gerade nervöse Flugmanöver ausführen und mit bis zu angeblich 200 km/h durchs Firmament rasen.
Nicht ungewöhnlich für die Sichtungsorte sind begleitende Legenden, die u.a. es für möglich halten, dass hier die ruhelosen Seelen von Native Americans herumgeistern, die in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts vom „Weißen Mann“ dort getötet wurden. Vielleicht, so spekuliert man dort vereinzelt, könnten es natürlich auch die Flammen ihrer Lagerfeuer sein, die heute als Lichtgeister die Nacht erhellen. Im Ersten Weltkrieg soll das Militär diese auch für Erscheinungen gehalten haben, die auf Positionslichter deutscher Spione zurückzuführen sei, welche dort ihr Unwesen trieben, um eine Invasion Amerikas vorzubereiten.
Die Universität von Dallas und Texas soll im Jahr 2004 mal bei einer Geisterlichter-Untersuchung vor Ort festgestellt haben, dass es sich nur um PKW- und LKW Scheinwerfer auf dem Highway 67 und 90 handeln würde, welche dort in der Nacht herum Funseln. Auch einige Flugzeuge seien an den Lichtern beteiligt. Diese Argumente kollidieren aber regelmäßig, wenn es historisch belegbare Augenzeugenberichte aus Zeiten gab, in denen es noch keine Autos dort gab.
Direkt an der US 90 scheint es einen „Marfa Lights View Park“ zu geben. Blaue Schilder mit folgender weißer Aufschrift wurden am Straßenrand dort tatsächlich aufgestellt:
*********Beispiel 1***********
MARFA`S MYSTERY LIGHTS
VIEWING AREA
1 MILE
******************************
*********Beispiel 2***********
MARFA`S MYSTERY LIGHTS
VIEWING AREA
NIGHT TIME ONLY
******************************
Auf der Marfa Lights-Homepage gibt es auch eine Foto-Empfehlung auf einem Landschaftsbild, mit folgender Inschrift/Anmerkung:
„Good direction to look for Marfa Lights“
(„Gute Richtung, um nach Marfa-Lichtern zu suchen“)
Darunter ist am Horizont der GOAT Mountain Gebirgszug zu sehen und davor ist eine sehr weitläufige grasige menschenleere Ebene zu erkennen, auf der man nicht begraben werden möchte. Auch der Cathedral Mountain-Gebirgszug scheint für Sichtungen dort geeignet zu sein.
Nun mal ernst:
Interessant an diesen diversen Berichten/Erzählungen ist, dass praktisch weltweit bei allen solchen Lights immer wieder auch die Theorie der FATA MORGANA vertreten wird. Diverse Meteorologen halten dies für eine wissenschaftlich vertretbare Erklärung. Also um eine Luftspiegelung durch Lichtablenkung an unterschiedlichen Luftschichten (invertierte Luftspiegelung; Temperaturinversion).
Die Kugelblitz Erklärung halte ich für abwegig, wenn diese Leuchtkugeln minutenlang zu sehen sind. Wenn es Kugelblitze gibt, dann sind diese höchstwahrscheinlich instabil und zerfallen bzw. explodieren schon nach kurzer Zeit (Sekunden) von allein.
Weiterhin dokumentiert sich hier der amerikanische Geschäftssinn, welcher anscheinend aus der Imaginären Inspiration heraus jederzeit reales Business generieren kann. Es soll amerikanische Politiker geben, die aus dem Imaginären heraus politische Dekrete verfassen.
Unbelievable, this America!