36


1 Seiten

- Ein kleiner Mann -

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
© ironic
Teil 1: Ein kleiner Mann...

Eines Tages saß ein kleiner Mann gelangweilt neben einem Zweiten und sagte: „Ach, wie gerne würde ich endlich einmal etwas wirklich Wunderschönes erleben.“ Doch nichts passierte. Er wartete und wartete gespannt, dass ihm bald eine amüsante Begebenheit widerfahren würde. Er wartete darauf, dass endlich einmal ein ungewöhnliches Ereignis seinen tristen Alltagstrott durchbrechen möge. Und nichts passierte. Also blickte er weiter in die Ferne und hoffte auf Besserung.
Der Zweite aber erhob sich und sprach: „Dann höre doch einfach auf zu warten. Handle statt dessen und fang an selbst zu suchen!“



Teil 2: Die geflügelte Fee...

Eines Tages stand ein ungeduldiger kleiner Mann neben einem Zweiten auf einem Hügel. Er betrachtete schwärmend den Horizont und den unendlich weiten Himmel. Da bemerkte er eine schimmernde Lichtfee. Der kleine Mann bettelte: „Bitte, nimm mich mit ins Reich der Phantasie und Träume. Deine Flügel können uns beide tragen!“ Die Lichtfee aber wollte davonfliegen. Der kleine Mann faste sich ein Herz und handelte. Er sprang, fest entschlossen, sich an dem geflügelten Wesen festzuklammern. Die zarte Gestalt jedoch wich flink aus und der kleine Mann stürzte in die Tiefe.
Der Zweite blickte die Fee geschockt und fragend an. Die aber sagte gelassen: „Wenn man sich nur an Anderen festklammert, wird man nie selbst fliegen lernen.“



Teil 3: Der alte Schamane...

Eines Tages wanderte ein einsamer kleiner Mann am Meer entlang und blickte still um sich. Da traf er auf einen bärtigen alten Schamanen. Sein Blick war frei gerade aus auf die untergehende Sonne gerichtet, während er genüsslich an seiner Pfeife zog: „Hmm, dass ist schöner als Fliegen!“, hauchte er.
„Woher willst du wissen, wie fliegen sich anfühlt?“ meinte der kleine Mann und setzte sich zu ihm. Der Bärtige lächelte sanft und antwortete:
„ Du weißt es auch. In deinem Innersten weißt du allerdings noch viel mehr... Dein Körper ist dazu verdammt für immer auf dem Grund der Erde zu verweilen. Nur durch deine Träume wirst du jemals fliegen können. Also breite deine Arme weit aus und atme tief ein.“ Der kleine Mann atmete ruhig und zitternd. Er fühlte die Hand des Alten im letzten Sonnenlicht über seinen Blick streichen. Dann schloss er die Augen und hatte Flügel.
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

mhhh.... ich habs jetzt gerade mal wieder gelesen und wundere mich, dass ich es damals unkommentiert hab lassen (wassn deutsch *kopf schüttel*)

ich finde, steckt ziemlich viel lebensweisheit drinne... und irgendwie hilfts mir grad...

schreib doch öfter mal so kurze texte... übrigens... mir fällt grad ein, du wolltest noch unsere story fertig schreiben, wenn dir was einfällt, bzw du zeit hast ;)


Becci (21.07.2003)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Ein Herbstorgasmus...  
Aufgeschlitzt  
Onkel Konrads Kamera (Ironic-Version)  
Das Lebensboot...(Gedicht)  
Herzleuchten... (Gedicht)  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De