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Die Sonne

Nachdenkliches · Kurzgeschichten · Sommer/Urlaub/Reise
Für Tanja - wegen einem deiner Spiele des Lichts ("Die Sonne 3")


Die Sonne ist etwas, das aus sich selbst heraus schön ist, etwas, das leuchtet ohne Grund, ohne Bedingung.
Ich kann sie nicht direkt ansehen, obwohl ich es mir so sehnlich wünsche! Sie stundenlang ansehen und Anteil haben an ihrer Kraft, ihrer Schönheit.
Doch sie verbrennt mich, macht mich blind, unterwirft mich vollkommen, wenn ich mir anmaße, mehr von ihr zu nehmen, als sie geben will. Sie gibt gerade soviel, wie ich brauche.
Was ist mein Maß? Warum kann ich nicht zufrieden sein mit dem, was ich schon von ihr habe? Sie hat ihre gleißende Farbe meinem Haar geliehen, und im Sommer leuchtet jede einzelne Strähne wie die Sonne selbst. Doch ich will immer noch mehr von ihr, und als ich noch einmal zu ihr aufschaue, explodiert ihr Licht in meinen Pupillen; mir wird schwarz vor Augen und ich gehe in die Knie, stütze mich ab, kämpfe an gegen das Gefühl, mich übergeben zu müssen.
Als ich die Augen wieder öffne, sehe ich das Weiß und Purpur ihrer Blütenblätter, das zarte Gelb ihres Zentrums, und während ich ihren Duft einatme und ihre makellose Schönheit bewundere, komme ich endlich zu mir: nicht nur diese eine Blüte, diese ganze Welt ist wie ihr Spiegelbild auf dem Wasser, und da ist nichts, das nicht voller Schönheit ist.
 
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Kommentare  

Gefällt mir recht gut. Gruß Hajö

Hans Dampf in Gassen (17.06.2007)

ich kann der faszination für die sonne leider nix abgewinnen. aber das haarstränenbild hat mir auch gefallen.
3pkt.


jaana (27.06.2005)

Sehr schön geschrieben, mit sehr philosophischen Ansätzen. Vor allem die sonnengebleichten Haare finde ich einen super Gedanken. Und das ende ist einfach genial - es stimmt ja, man muss nicht die Sonne selbst betrachten, um sich an ihr zu freuen, denn was wäre die Welt ohne Sonne?
5 Punkte, mehr geht ja leider nicht.


Lena N. (06.02.2005)

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