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Weil wir Menschen sind!

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Nebel liegt über den Feldern. Es ist dunkel, kalt, einsam. Irgendwo hört man ein Käuzchen leise rufen. Der Atem bildet kleine Wölkchen und der einzige Laut auf dem Weg ist das knirschen des letzten Schnees unter den Füßen.
Wolken ziehen in einer zusammenhängenden Decke über den Himmel. Jedes Glied ist kalt und müde. Die Augen tränen, ob vom kalten Wind oder vor Trauer, wer weiß das schon?
Die Reise auf einem Lebensweg ist nicht einfach und selbst an warmen, fröhlichen Sommertagen laufen wir manchmal durch den kalten Winter der unsere Seele gefangen hält. Kein Ausweg aus dem Übel, keine Rettung, keine Hilfe. Die lachenden und fröhlichen Menschen nimmt man nicht war. Sie verschwimmen vor dem Auge zu einer undeutlichen Masse. Nichts ist mehr einzigartig und bringt einem zum strahlen. Das lodernde Feuer der Seele ist fast erstickt und die leise Glut droht von den Tränen zu erlöschen.
Sind auch noch so viele Menschen bei uns sind wir doch einsam. Einsam auf einem uns unbekannten Weg. Wo führt er hin? Zu welchem Ziel? Was macht das Leben für einen Sinn? Hat es einen? Niemand kann diese Fragen beantworten. Niemand kann in die unergründlichen Tiefen der menschlichen Seele blicken. Weder bei anderen noch bei sich selbst. Sind wir auf diese Welt gekommen um unsere Seele zu begreifen? Sie zu verstehen? Werden wir dieses Ziel jemals erreichen?
Wie lange ist uns Schmerz und Trauer bewusst? Wie schnell verheilen Wunden auf unsere Seele? Was macht man gegen ein „blutendes“ Herz das sich vor Schmerzen gequält zusammenzieht. Hilft es die Augen zu schließen? Hilft der Schlaf des Vergessens? Hilft Ablenkung?
Nein. Niemand kann ein Rezept zur Heilung unserer Schmerzen geben. Der nicht körperlichen. Da keiner in der Lage ist Gefühle zu erklären. Autoren und Dichter haben es versucht. Musiker und Maler. Auch manche Gelehrten. Doch keiner war dazu in der Lage.
Keiner kann in Worte fassen welches Leid ein gebrochenes Herz und eine verletzte Seele ausmachen. Mit nichts ist es zu vergleichen. Nicht mit körperlichem Schmerz und nicht mit verletztem Stolz.
Vielleicht wird man bis zum Ende seines Lebens mit diesen Schmerzen umgehen können, sie verdrängen, ignorieren, sie vor anderen verstecken.
Doch nie wird jemand dieses Gefühl mit dem Verstand erklären können.
Weil niemand unsere Seele erklären und erforschen kann.
Niemand kann einem in seinem Schmerz helfen. Niemand ist in der Lage zu verstehen was der andere fühlt. Und selbst dann, wenn dieser jemand schon in ähnlichen Situationen war wird er nie begreifen wie sein Gegenüber leidet.
Warum müssen sich Menschen immer gegenseitig verletzen. Ob absichtlich oder unbedacht? Warum müssen in zwischenmenschlichen Beziehungen immer Konflikte auftreten die nicht einfach zu lösen sind.
Ohne Schwarz kein Weiß, ohne Nacht kein Tag, ohne das Dunkel kein Licht, ohne Schmerz keine Freude. Doch sind die Momente der unbändigen und mit nichts zu beschreibenden Freude in Augenblicken des Kummers noch präsent? Ist uns bewusst das es vielen wesentlich schlechter geht als einem selbst? Andere nagen am Hungertuch und selbst hat man „nur“ Seelenschmerzen.
Bewusst ist es uns natürlich irgendwo im Grunde unseres Verstandes. Doch ist der Verstand nicht der Feind des Herzens und Gefühls? Macht das viele Denken vielleicht alles noch schlimmer? Kann man Gedanken einfach abschalten? Gibt es einen Knopf eine Zauberformel? Gedanken, die über einem einstürzen, zusammenfallen und einen wie die Trümmer eines Hochhauses unter sich begraben. Keiner wird einen finden, keiner wird einen retten. Niemand kann dich trösten. Niemand kann Gedanken stoppen und niemand kann jemanden ändern. Sogerne wir das auch oft täten. Es geht nicht. Man kann nur sich selbst ändern. Seine Einstellung und Auffassung von Dingen und Menschen überdenken und anders handeln.
Auch das können wir nur alleine und bei uns tun. Genauso, wie wir unsere Seele nur alleine erforschen können, unseren Lebensweg alleine gehen müssen, auch wenn ab und an Menschen in unser Leben treten die uns ein Stück begleiten, ob zum Glück oder Unglück, unseren Kummer alleine überwinden müssen und unsere Gefühle nur alleine fühlen können. Weil wir alle einzigartig sind. Weil wir alle verletzbar sind. Weil wir alle Tag und Nacht kennen. Weil wir alle Leid und Freude kennen. Weil wir alle lieben und hassen können. Weil wir alle weinen und lachen können. Weil wir alle unsere eigenen Gedanken denken können.

Weil wir alle Menschen sind!
 
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Kommentare  

Hey hey!

Dankeschön für den lieben Kommentar.
Ja, ich denke das der Tod wirklich noch eine Weile warten darf. Immerhin wäre das ja das Ende unseres Weges und den haben wir hoffe ich noch lange nicht erreicht!

Danke auch für den Hinweis auf Fehler...bin leider manchmal eine etwas schusselige Person was sowas betrifft. Werd mir den Text nochmal gründlich anschaun und meine "Lektorin" wohl bitten ihn auch nochmal durchzusehen. Selbst übersieht man doch vieles was anderen auffällt!

Lg Krissi


Krissi Quietscheente (01.03.2007)

hallo, krissi, fragen über fragen. fragen, die sich wohl jeder von uns so oder ähnlich schon gestellt hat. zum teil hast du sie dir ja schon selbst beantwortet. und, ich denke, man kann es auch nur selbst. und ich denke auch, dass der sinn des lebens darin besteht, dass jeder mensch seinem leben einen ganz eigenen sinn geben muss. das leben selbst hat keinen sinn für uns, wenn wir ihm keinen geben. das ist meine philosophie. im großen und ganzen machen alle menschen das gleiche durch, erleben höhen und tiefen, glück, trauer, freude, leid, jeder auf seine ganz eigene weise. und am ende wartet auf alle der tod. unweigerlich, unentrinnbar. lassen wir ihn noch eine weile warten und versuchen, aus allem, was uns geschieht, das beste zu machen. das geht immer.
gruß von rosmarin
einige fehler sind drin. lies es nochmal durch.


rosmarin (01.03.2007)

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