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6 Seiten

Verführung im Wald

Erotisches · Kurzgeschichten
“Wie hält man gleich die Axt?“ Rebekka blickte auf das durch die Nässe schwarzgefärbte Eisen, roch deutlich das kalte Metall, böse Erinnerungen an den Überfall des Dorfes kamen zurück. Schnell verdrängte sie dieses Grauen. Hinter ihr stand die Sonne, die Zuversicht, die neue Lebensenergie spendete. Meranders klamme Kleider berührten die Schulterblätter der jungen Frau. Ein Frösteln erfasste ihren Körper. Dann legte sich seine Hand auf ihre, führte mit ihr den Schlag der Axt aus. Jetzt wusste Rebekka, was Sarah gestern Abend gemeint hatte, als sie sagte, nie gekannte Gefühle bei seiner Berührung gespürt zu haben.
Doch anstatt die scharfe Klinge in das junge Holz zu treiben, drehte Rebekka sich zu ihrem Holzfällermeister um. Der Tag war noch jung, sie hatten genügend Zeit, Langstreben für die Wände zu schlagen.

Seine wasserdurchtränkte Jacke drückte gegen ihren verwundeten Busen. Die Kühle tat ihr gut, ließ sie die Schmerzen vergessen. Für einen Augenblick. Dann zogen sich ihre Brustwarzen vor Begehren so stark zusammen, dass sie bei der kleinsten Bewegung ihres Liebsten zu zerreißen drohten. Was die Peitschen nicht vermocht hatten, ihr Lebensretter benötigte keine drei Sekunden dazu, da floss ihr das Blut an den Brüsten und über den Bauch hinab. Das Schlimme war, es erregte sie sehr. Sie legte ihre Stirn an sein Kinn, ihre Hände auf seine Lenden; fuhr unter sein Hemd und schnitt es aufwärtsfahrend von seinem Rücken. Wie eine Schutzhaut hatte dieses nasse Stück auf seinem Körper geklebt, sie aber war stärker gewesen, wollte ihn fühlen. Als ihre Handteller auf seinen Schulterblättern lagen, drückte sie seine Brust gegen ihre. Stärker floss ihr Blut. Ängstlich blickte sie nach unten. Es war nur das Wasser, das aus seinen vollgesogenen Kleidern floss. Über ihr plätscherte der Regen im Blätterdach der Bäume. Wollte der denn niemals enden? Er rieselte auf ihr Haupt, trommelte an ihren Schläfen, rann an ihren Wangen und an ihrem langen Haar abwärts und fühlte sich in seinen Armen wie der Segen Gottes an; kündete von der Freude des Lebens, von der Erlösung der Liebe. Ihre Lippen füllten sich mit Blut, wölbten sich nach außen. Sollten sie nicht platzen, brauchte sie dringend einen Aderlass. Ohne lange nachzudenken, löste sie ihre Stirn von seinem Kinn.

Der Krieger musste ihre Not erkannt haben. Zärtlich begann sein Mund an ihren Lippen zu saugen. Rebekka presste ihr Gesicht fester gegen seines, stieß ihre Zunge hinterher, erweckte seine Gier, verschenkte ihre Lust – jetzt durfte er alles mit ihr machen.
Sein Saugen wurde stärker. Es erinnerte sie an den Treibsand in der Ebene Usintans, der ehemaligen Bucht des Meeres Biki. Schon glitt ihr ganzer Kopf in seinen Mund, dann ihre Schultern, ihr Busen, ihre Hüfte. Sie stemmte sich nicht dagegen. Fühlte seine Lippen an ihren Oberschenkeln abwärtsgleiten, ihre Knie verschlingen, die Waden, die Füße. Als Letztes fühlte sie sein Knabbern an ihren Zehen. Dann hatte er sie gänzlich aufgefressen.

„Können wir jetzt anfangen, Rebekka?“
„Herrje, wie lange habe ich geträumt?“ Krachend traf die Schärfe in das Holz.
„Hast du Fieber?“ Ihr Süßer war wirklich besorgt.
„Fieber kann man das schon gar nicht mehr nennen.“
„Sollen wir zurück?“
„Auf keinem Fall!“ Vermisst wohl deine Sarah?
„Willst Du meine Jacke haben?“
Deine Jacke, dein Hemd, deine Schuhe, deine Hosen. „Das klamme Zeug würde nur auf meine Wunden drücken.“
„Dann leg los. Ich nehme mir den nächsten vor.“
„Geh nicht weg.“
„Pardon?“

Oh Gott, habe ich laut gedacht? „Aber bleib bitte hinter mir, habe ich gemeint. Nicht, dass mein Baum dich erschlägt.“
Misstrauisch beäugte der Krieger seinen Lehrling. Warum wurde er das Gefühl nicht los, dass sie ihn zuweilen beschwindelte? Oder wollte er nur ein <Halt mich fest> gehört haben? Diese verflixte Wette würde ihn noch auf eine harte Probe stellen. Eisern musste er da durch.
Halte Merander hinter dir, hörte Rebekka die Verführungsrezepte ihrer Freundin noch einmal. Dann wird er seinen Blick nicht von deinem Körper lassen. Ist er jedoch vor dir, wird sein Anstand ihm verbieten, sich immer wieder umzudrehen, um dich unverhohlen zu mustern. Außerdem liefe er in diesem Fall stets Gefahr, von dir entdeckt zu werden. Und reize mit deinen langen Beinen. Stell dich, dass die Teile deines Lendenschurzes nach vorne und nach hinten fallen und deinen Oberschenkel vom Ansatz her frei geben.

Als Rebekkas erstes Bäumchen gefallen war, setzte die Schlanke ihr Vorhaben in die Tat um.
„Sie her, Merander! Ich hab es geschafft!“ Den Fuß triumphierend auf den Stamm gesetzt, strahlte ihm ein entzücktes Lachen entgegen. Kurz nur hing der Mann an den Lippen der schönen Frau. Anderes Fleisch nahm ihn in Besitz: Oh diese langen Beine, dieser breite Ansatz unterhalb ihrer Hüfte. Merander musste schlucken. In seiner Hose pulsierte das Leben. Diese große Frau sah wahnsinnig scharf aus. Wie sie darauf mit ihrem tollen Hintern zu wackeln begann, beschloss er, morgen mit einer anderen Begleitung loszuziehen. Dieser Blume könnte er keinen weiteren Tag widerstehen. Sachlich lobte er ihre Arbeit. Gemeinsam hieben sie die Äste vom Stamm.

Wie konnte ich dumme Nuss nur auf die Unerfahrenste aller Unerfahrenen hören, schimpfte Rebekka innerlich auf die Ratschläge ihrer Freundin Sarah, Selbst ein Stein ließe sich eher erweichen als das Herz dieses Teufels. Ob er nicht auf Frauen aus unserer Welt steht?
„Erzähl mir von der Welt, aus der du kommst! Wie kommt ihr hierher?“ Irgendwie musste es doch gelingen, das Interesse dieses schönen Kriegers zu gewinnen.
„Woher weißt du . . .? Aha, meine Kleidung.“ Ich könnte sie dir schenken: Meine Jacke, mein Hemd, meine Schuhe, meine Hose. „Im Weserbergland gibt es einen sagenumwobenen Teich. Er ist das Tor zu eurer Welt. Den Boden ziert ein Ring aus Muscheln. Dort tauchen die Nixen mit mir durch.“
„Und außerhalb dieses Teiches? Wie sehen eure Hütten aus?“
„Unsere Häuser sind so hoch, wie fünfzig eurer übereinander gestapelt.“
Aufschneider!
„Unsere Kutschen fahren von alleine. Wir benötigen keine Pferde mehr.“
„Und die gebratenen Tauben fliegen durch die Luft.“
„Du scherzt, weil du es nicht kennst. Tief unten in der Erde gibt es flüssige Kohle. Jemand hat ein Ding entwickelt, das diesen Brei verbrennt und dabei Stangen antreibt, welche die Räder bewegen.“
„Kannst Du das bauen?“
„Nein, das können bei uns nur die geschicktesten Handwerker. Und glaube mir, diese Mobile stinken wie die Pest und sind sehr laut. Aber das Beste sind unsere Luftschiffe.“
„Schiffe aus Luft? Du nimmst mich auf den Arm?“
Rebekka, glaube mir, es gäbe im Moment nichts, was ich lieber täte. „Nein, nicht aus Luft. Sie schwimmen in der Luft, fliegen also.“
„Und eure Frauen kriegen die Kinder ganz von alleine, ich weiß“, winkte sie mit einem verschmitzten Lächeln ab. Gut die Kurve gekriegt, mein Schatz.

„Gottseidank nicht. Schließlich gibt es nichts Schöneres, als mit einer Frau im Bett zu liegen.“
„Und im Regen auf nassem Moos und Feengras unter großen Eichen . . .?“ Sogleich ließ die Vorlaute ihren Kopf nach vorne fallen und schüttelte das Wasser aus ihrem Haar. Sie wusste, wenn sie sich jetzt wieder aufrichten würde, sähe sie mit ihren feuchten Haaren umwerfend verführerisch aus. Zudem konnte er nicht ihre Schamesröte sehen. Dennoch war sie froh, dass es raus war. Nun lag es an ihm.
Der hübsche Mann aus der anderen Welt konnte nicht mehr länger ihrem Charme widerstehen. Mit zwei schnellen Schritten war er bei ihr. Heftig schlang er seine Arme um ihren zerbrechlichen Körper. Ihre faustgroßen Brüste drückten durch sein nasses Hemd. Jede Pore spürte er. Darunter hörte er ein wie Kirchenglocken klingendes Herz. Ihr Haar roch . . . nass, mit einem Hauch an Moder und Walnuss. Wann würde die Sonne kommen, alles zu trocknen? Meranders Nase glitt über die nasse Stirn seiner Holzfällerin, über ihre Nasenwurzel, deren vorwitziger Spitze bis hin zum Mund. Erdbeere, Vanille, Zimt, sie war einfach ein Traum, wenn sie küsste.
Lange naschte der Krieger von ihren Lippen. Überhaupt mochte er es, eine Frau mit seinem Mund zu entdecken, nachdem seine Augen ihm die Zustimmung gegeben hatten. Und am liebsten ging er die Leiter der erogenen Zonen einer Frau aufwärts, körperlich demnach abwärts. Schnell waren ihre Brüste mit den kleinen Höfen und den festen Nippeln sein neues Spielzeug. Mit breiter Zunge leckte er das Wasser vom prallen Fleisch. Spitz umkreiste sie die Höfe und kitzelte mit schnellen Stößen die Brustwarze, bevor er seine Zähne daran ansetzte und sie in die Länge zog. Er war so erregt, am liebsten hätte er die ganze Frau bis in seinen Magen hinein gezogen; erst die linke Brust, dann die rechte, darauf das Herz, den Kopf, den Bauch, den Schoß und ihren leckeren Po. Die Oberschenkel hätte er lange gelutscht, bevor er zu ihren Waden vorgedrungen wäre. Zum Schluss hätte er sich ihre kleinen Füßchen in den Mund gestopft und an den Zehen geknappert. Buchstäblich hätte er sie mit Haut und Haaren verschlungen.

Mittlerweile spielte seine Zunge mit ihrem Nabel, bissen seine Zähne in ihre stramme Bauchdecke. Rebekka kraulte sein Haar und stöhnte vor Lust. Ihr wunderbarer Moschusduft stieg in seine Nase. Flink war er unter ihrem Lendenschurz gerückt, an ihren anderen Lippen zu knabbern, sie mit seiner Zunge zu teilen und tief in den Schritt der jungen Frau einzudringen. Minutenlang schlürfte er Rebekkas Saft. Allein ihr Geschmack brachte ihn fast zur Erfüllung.
„Können wir jetzt mit dem zweiten Baum anfangen? Sonst werden wir bis heute Abend nicht fertig.“ Die Enttäuschung der immer noch im Regen stehen gelassenen Frau war unüberhörbar. Dieser Stock an Mann war wirklich um keinen Millimeter in ihre Richtung zu bewegen.

Merander atmete tief durch, um die Traumbilder zu verscheuchen. Rebekka hatte ihren Fuß vom Baumstumpf wieder heruntergenommen. Die Beine eng zusammengestellt, die Axt an ihrer Seite herabhängend, forderte sie ihren Baumfällermeister zu weiteren Taten auf.
Mit einem feurigen Kribbeln auf den Wangen trat Merander nah an die junge Schülerin heran: „Ich brauche noch etwas Zeit, Rebekka.“
Willig ließ sie ihren Kopf gegen seine Brust führen. So konnte er ihre Tränen nicht sehen, die sein Hemd benetzten. Ganz deutlich hatte sie gespürt, wie sehr er sie mochte. Warum gab er seinem Herz keinen Ruck? War man in seiner Welt so langsam, obwohl man mit schnellen Kutschen und großen Luftschiffen fuhr? Sie wollte ihn so gerne verstehen, aber diese Zurückweisungen fraßen sich in ihr Gemüt. Irgendwann könnte es zu spät sein.
Beschwichtigte der Mann aus der anderen Welt sie nur, weil er sie nicht verletzen wollte? Verflucht, all ihr Waldgeister, welche Qualen würde sich dieses Monstrum noch ausdenken?

Abends stattete Rebekka ihrer Freundin Sarah Bericht ab. Diese war enttäuscht und ratlos. Ihr war es kaum anders ergangen. Zwar hatte Sarah viel mit Erendila geplappert, sogar mal ihre Hand gehalten, aber intensivere Annäherungsversuche hatte die Nixe brüsk zurückgewiesen. Dabei hatte Erendila mit Heißhunger Sarahs gigantische Brüste mit ihren großen Höfen taxiert. „Anscheinend sind die Menschen in der anderen Welt in Sachen Liebe sehr langsam“, schloss Sarah ihre Analyse ab.
Für den nächsten Tag dachten sich Sarah und Rebekka neue Anschläge aus. Ihr Gniggern war noch lange im Unterstand zu hören. Wurde jedoch von den frisch gezogenen Wänden verschluckt. So sehr sich Merander auf die Worte der beiden Hühner konzentrierte, er konnte nichts verstehen. Spürte nur, dass sie irgendetwas ausheckten.
 
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