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8 Seiten

Mortal Sin November 2005- Your Body On Me

Romane/Serien · Spannendes
© JoHo24
Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht.
- Oscar Wilde


Der weiße, fließende Stoff umspielte ihre Beine, als eine kalte Windböe sie frontal traf. Ein Schauer lief ihr über den Rücken und ließ sie zittern. Dies veranlasste ihn dazu sie an seine Seite zu ziehen und fest an seinen Körper zu pressen.
Emilia McDermott lächelte Marcus Dubois dankbar zu und legte ihren Kopf an seine Brust. Die Schläge seines Herzens dröhnten rhythmisch in ihren Ohren und die Wärme, die er ausstrahlte, hüllte sie ein.
Gemeinsam, Seite an Seite, schlenderten sie durch die Straßen und genossen die Zweisamkeit. Erst eine halbe Stunde zuvor hatten sie die Oper verlassen, sie hatten sich Don Giovanni angesehen, und waren nun auf dem Weg zu Marcus´ Penthouse. Der Gedanke, dass sie bald seine Behausung betreten würde, machte sie nervös. Heute Abend war bereits ihr viertes Date und bisher war es nie über leidenschaftliche Küsse und zärtliche Berührungen hinaus gegangen. Natürlich hatte Emilia damit gerechnet, dass es bald zum ersten Sex zwischen ihnen kommen würde, dies war schließlich unausweichlich. Dennoch war sie im ersten Moment entsetzt gewesen, als er ihr in der Pause der Vorstellung den Vorschlag gemacht hatte sich in seinem Penthouse noch einen Drink zu genehmigen.
Heute Nacht ist die Nacht! Marcus hat mich sicherlich nicht ohne Hintergedanken zu sich nach Hause eingeladen.
Sie warf einen heimlichen Seitenblick auf ihren Begleiter. Dieser hatte ein verträumtes Schmunzeln auf den Lippen und strahlte eine innere Ruhe und Zufriedenheit aus, die Neid in ihr hervorrief. Warum bin ich ein Mensch, der sich ständig den Kopf über alles zerbrechen muss? Wieso kann ich nicht mit einer Sorglosigkeit gesegnet sein, die mir den Gang durchs Leben erleichtert? Lautlos seufzte sie.
Mein Grübeln stört mich insbesondere, wenn es um Marcus geht. Ich sollte mich nicht vor seiner Nähe und den nächsten Schritten in unsere Beziehung fürchten. Stattdessen sollte ich glücklich sein und seine Zuneigung genießen.
„Was geht dir durch den Kopf, schöne Frau?“ Der plötzliche Klang seiner Stimme ließ sie zusammenzucken. Marcus schaute sie aus fragenden Augen an, während sie sich dafür schämte dermaßen leicht durchschaubar zu sein.
„Gibt es etwas, was dich beschäftigt?“, harkte er genauer nach, als Emilia ihm nicht antwortete. Was soll ich nur sagen?
Sekunden strichen dahin und Marcus schien mittlerweile besorgt zu sein, wenn sie seiner Miene trauen durfte. Sie biss auf ihrer Unterlippe herum und suchte nach einer passenden und glaubhaften Erklärung für ihre Nachdenklichkeit. Ich werde bestimmt nicht zugeben, dass unsere bevorstehende, gemeinsame Nacht der Grund ist, warum ich nicht klar denken kann und am Liebsten davonlaufen würde. Marcus würde nur schelmisch grinsen und mich für verrückt erklären…
„Emilia?“ Er blieb abrupt stehen und stoppte somit auch sie. Marcus stellte sich vor sie und studierte aufmerksam ihren Gesichtsausdruck, den sie entspannt aussehen lassen wollte. Dies gelang der Killerin jedoch nicht, das erkannte sie an seinem Mund, der zu einer schmalen Linie gepresst war.
„Es ist alles in Ordnung“, sicherte sie ihm zu und bedauerte, dass sie ihn belügen musste, um einer Unterhaltung aus dem Weg zu gehen, in dessen Verlauf er hinter ihre Unsicherheit kommen würde. Zur Unterstreichung ihrer Worte setzte sie ihr strahlendstes Lächeln auf und legte den Kopf schräg.
„Ich bin nur müde, Marcus, mach dir keine Sorgen.“ Die Blondine legte ihre Hände in seine. Dann stellte sie sich auf die Spitzen ihrer Sandaletten und gab ihm einen sanften Kuss auf sein zurzeit etwas stoppeliges Kinn. Sie konnte es hinter seiner Stirn rattern hören, als er ihre Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfte. Schlussendlich hatte er sich wohl dafür entschieden, dass sie ehrlich zu ihm war, denn er küsste sie erleichtert auf die Nasenspitze.
„Bei mir kannst du dich ein wenig ausruhen. Vielleicht lasse ich dich sogar in meinem Bett schlafen“, scherzte er augenzwinkernd, was Emilias Herz jedoch zum Stehen brachte. Er hat nicht den Hauch einer Ahnung von meiner Besorgnis. Wie wird er reagieren, wenn wir alleine in seiner Wohnung sind und ich mich im schlimmsten Fall benehme wie ein verschüchtertes, prüdes Schulmädchen?
„Zu deiner Information: mit meinem Vorschlag hatte ich keine Hintergedanken.“ Marcus hatte ihren Schock, den seine Bemerkung in ihr hervorrief, registriert und bemühte sich nun um Schadensbegrenzung. Emilia nickte, als sich ihr Puls langsam normalisierte.
„Das wollte ich dir auch nicht unterstellen, Marcus.“ Peinlich berührt senkte sie den Blick und vermied es ihn anzusehen. Er aber machte ihr einen Strich durch die Rechnung, indem er ihr Kinn anhob. Das Blau seiner Augen ließ ihre Knie weich werden.
„Dann bin ich beruhigt, Miss McDermott“, flüsterte er und schenkte ihr ein herzerwärmendes Lächeln. Anschließend setzten sie ihren Weg fort, wobei Emilia bei jedem weiteren Schritt die Kontrolle über ihren Körper und Geist verlor...

Das Hochhaus, in dem sein Penthouse lag, befand sich unweit der pulsierenden Innenstadt. Es war ein moderner, seelenloser Klotz aus Glas und Metall, der gewaltsam den Nachthimmel durchstieß und einem Furcht einflößte. In Emilia machte sich ein mulmiges Gefühl breit, das nichts Gutes verhieß.
Marcus eilte indes voraus, um ihr die Tür zu öffnen, was sie ihm beim Vorbeigehen mit einem unsicheren Schmunzeln dankte. In der weiträumigen Eingangshalle entdeckte sie einen Tresen, hinter dem ein Portier in Uniform sie höflich begrüßte und ihnen einen angenehmen Abend wünschte. Marcus nickte ihm stumm zu, bevor er ihre linke Hand nahm und sie zu den Aufzügen führte. Die heftige Aufregung überwältigte die Killerin und ließ sie erbleichen. Sie sog die Luft tief durch die Nase ein, um ihre innere Unruhe zu überwinden.
Ich muss mich endlich zusammenreißen! Ich empfinde etwas für Marcus. Er ist der Mann, mit dem ich mich glücklich und frei fühle, also werde ich mich ihm hingeben…
Gedankenverloren stieg sie in den Aufzug und schaute dabei zu, wie ihr Begleiter einen der zahlreichen Knöpfe betätigte. Mit dem Rücken zu ihr gewandt, wartete er, bis sich die metallenen Türen schlossen, ehe er sich umdrehte, ihr Gesicht in seine Hände nahm und sie stürmisch gegen die Kabinenwand presste. Emilia entfuhr ein überraschtes Keuchen und eine Hitzewelle rollte über sie hinweg. Als Marcus sie leidenschaftlich küsste, schloss sie erregt die Augen. Sein aphrodisierender Duft vernebelte ihre Sinne und beraubte sie jeglicher Furcht vor Intimität. All ihre quälenden Sorgen waren vergessen. Lustvoll seufzend saugte sie an seiner Unterlippe. In der Kabine stieg die Temperatur rasant an, was ihr die ersten Schweißperlen auf die Stirn trieb.
„Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich begehre, Emilia?“, fragte er sie mit glühenden Augen.
Seine plötzliche Impulsivität verschlug ihr die Sprache und nahm ihr die Fähigkeit ihren Verstand zu beherrschen und eine Antwort zu formulieren.
„Mit jeder Faser meines Körpers verzehre ich mich nach dir.“ Ihn störte ihre Sprachlosigkeit nicht im Geringsten. Er nutzte seine Chance, um seiner beständigen Sehnsucht nach ihr Ausdruck zu verleihen.
„Ich gehöre dir und zwar bedingungslos.“ Andächtig fiel er von einer Sekunde auf die Andere vor ihr auf die Knie. Emilia stockte der Atem. Marcus fasste energisch ihre kleinen Hände, die er an seine Brust drückte. „Du bist die Herrscherin über mein Herz und ich bin dein williger Untertan“, führte er ehrfürchtig und überschwänglich aus. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie auf ihn herunter und war wie erstarrt.
„Ich gehorche deinen Befehlen.“ Erwartungsvoll schaute er in ihr versteinertes Gesicht, als hoffe er auf begeisterte Zustimmung ihrerseits. Sie war jedoch völlig entsetzt über seine übertriebene und schon krankhafte Obsession.
„Marcus…“, begann sie, beugte sich vor und zog ihre Hände aus seinem festen Griff. „Steh bitte sofort auf!“ Verwirrt runzelte er die Stirn, da er mit einer anderen Reaktion gerechnet hatte. Emilia machte eine bestimmende Handbewegung, die ihn sich endlich erheben ließ. Nun überragte er sie wieder um zweieinhalb Köpfe. Einen Augenblick war es vollkommen ruhig. In dieser Stille hielt der Aufzug im 24. Stock und die Türen glitten auseinander.
Sie tauschten einen kurzen, unergründlichen Blick, ehe sie schweigend aus der Kabine in einen langen Korridor traten.
Marcus räusperte sich verhalten, blieb aber stumm. Er schien sich, nach der merkwürdigen Szenerie im Aufzug, nicht zu trauen ein Wort an sie zu richten. Wie mechanisch setzte er sich in Bewegung und führte sie zu einer Tür, die er mit einem Schlüssel öffnete. Er ließ ihr galant den Vortritt, also schritt Emilia in sein atemberaubendes Penthouse.
Der große, offene Raum machte einen einladenden Eindruck und vermittelte ein Gefühl von Freiheit. Bei seinem Mobiliar traf dunkel gebeiztes Holz auf warmes Leder, schwarze, glatte Flächen und eisiges Metall.
Sich weiterhin umschauend, legte sie ihren Mantel ab, bevor sie sich langsamen Schrittes den bodentiefen Fenstern näherte und auf die Stadt herunterschaute, die ihr zu Füßen lag. Die Aussicht war einfach atemberaubend. Die Lichter funkelten wie Sterne und verzauberten sie. Der Anblick fesselte sie, sodass sie nicht bemerkte, wie Marcus hinter sie trat. Erst, als er ihr ein mit Bourbon gefülltes Glas reichte, bemerkte sie seine Anwesenheit. Sie nahm einen großen Schluck von dem starken Alkohol und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Die Situation von vorhin…“, sprach er vorsichtig aus, „…hat bei dir wohl einen verstörten Eindruck hinterlassen.“ Emilia hörte die Beklommenheit in seiner brüchigen Stimme.
„Dein Verhalten und deine Worte haben mich überfordert“, offenbarte sie ihm und lehnte sich von hinten an ihn. „Ich möchte nicht, dass du mich anbetest, wie eine Göttin. Ich bin eine gewöhnliche Frau, Marcus.“
„Nichts an dir ist gewöhnlich“, widersprach er ihr eilig. „In meinen Augen bist du unvergleichlich.“ Ihre Härchen stellten sich auf, als er ihren Nacken liebkoste und sein warmer Atem sie kitzelte.
Er biss leicht in ihren Hals, was Lust in ihr aufzucken ließ. Sie spürte ein unaufhörliches Kribbeln in ihrem Unterleib, das immer stärker wurde. Sinnlich befeuchtete sie ihre Lippen und wandte sich um.
Marcus stand vor Emilia und beobachtete, wie sie ihr Glas auf den Boden stellte. Anschließend streifte sie die Träger des Kleides über ihre Schultern und ließ das teure Stück Stoff auf den sandfarbenen Holzboden gleiten. Nur noch weiße Spitzenunterwäsche bekleidete ihren zarten Körper, der im kalten, unnatürlichen Licht der Stadt mystisch strahlte. Tänzelnd und geheimnisvoll lächelnd näherte sich die Killerin den transparenten, leichten Gardinen vor den Fenstern und versteckte sich keck hinter ihnen. Ein wildes Blitzen erschien in seinen Augen. Sein Jagdinstinkt war geweckt.
Komm und hol mich, Marcus Dubois. Küss mich! Nimm mich! Liebe mich!
Schemenhaft, wie ein Geist, drehte sie sich um die eigene Achse, zog dabei elegant die Stecknadeln aus ihrer Hochsteckfrisur und schüttelte das goldblonde Haar. Dann wanderte sie auf Zehenspitzen die Fenster entlang. Marcus verblieb auf der anderen Seite der Gardinen und folgte ihr, ohne den Blick von ihr abzuwenden. Sie das erste Mal beinahe völlig unbekleidet zu sehen, war für ihn ein lang ersehnter Augenblick.
„Du bist wunderschön.“ Seine Stimme war nicht mehr als ein heiseres Hauchen, das sie nur schwerlichst vernahm. Jäh blieb Emilia stehen und sah ihn verlangend und durchdringend an. Alles in ihr schrie nach Marcus und seinen Berührungen. Sie wollte seine Lippen spüren…
Als habe er ihre Gedanken gelesen, beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie auf die heißen und hungrigen Lippen. Die Gardine, die sich zwischen ihnen befand, war der einzige Grund, warum es nicht zu einem innigen Kuss kam.
Dieser Umstand ließ bei ihrem Gegenüber die Ungeduld siegen. In Windeseile entledigte er sich seines Jacketts und dem anthrazitfarbenen Hemd, ehe er mit einem Ruck und voller Kraft den störenden Vorhang zur Seite riss und sie in seine Arme zog. Sein trainierter Oberkörper und verführerischer Duft versetzten sie in Ekstase. Emilia wusste nicht, wo ihr der Kopf stand.
Unterdessen wanderten Marcus´ Hände behutsam ihren Körper entlang, als befürchte er sie zu zerbrechen. Bei jeder Berührung seiner Fingerspitzen schossen elektrische Impulse durch ihre Nerven.
„Ich kann nicht glauben, was für ein Glück mir mit dir vergönnt ist. Du bist das Schönste und Atemberaubenste, was meine Augen jemals erblickt haben“, brachte er sie charmant aus der Fassung. Nun war er es, der die Kontrolle übernahm, nachdem sie den Anfang gewagt hatte.
„Und jetzt…“, er hob sie hoch, sodass sie gezwungen war ihre Beine um seine Hüften zu schlingen, „…trage ich dich in mein Schlafzimmer, ziehe dich aus und schlafe mit dir“, kleidete er sein Vorhaben in banale Worte.
Mit festem Griff trug er sie durch das Penthouse, bis zu seinem Schlafzimmer, wo er sie auf sein bequemes Bett legte. In dem Moment, als Marcus mit einem verruchten Schmunzeln seine letzten Kleidungsstücke abstreifte, bildete sich in Emilias Hals ein störender Knoten, der ihr die Luft abschnürte. Der noch eben vorhandene Mut hatte sich verflüchtigt und Platz geschaffen für bohrende Aufregung.
Ihr scheuer Blick schweifte in Sekundenschnelle über seinen Körper und blieb letzten Endes an seinem erigierten Penis hängen. Die Blondine war geil, keine Frage, doch ihrer Lust freien Lauf zu lassen, wagte sie nicht. Etwas in ihr, was sie selbst nicht definieren konnte, ließ sie zögern und abwarten. In seiner unbekümmerten Art nahm Marcus keine Notiz von ihrem Kampf mit sich selbst und fuhr damit fort ihre Unsicherheit noch zu vergrößern, indem er sich über sie beugte und ihren trägerlosen BH entfernte.
Seine Zunge fuhr ihr Brustbein entlang, immer tiefer hinab bis zu ihrem Bauchnabel. Emilia überfiel eine Gänsehaut und ein erregtes Stöhnen schlüpfte aus ihrer Kehle. Sie war berauscht, zur gleichen Zeit jedoch voller Selbstzweifel und Furcht. Ihre Gedanken und ihr Puls rasten.
Als er ihr dann das Höschen herunterzog und ihr Schambein mit Küssen bedeckte, wurde Emilia panisch.
„Marcus…warte bitte“, presste sie japsend hervor und spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. Marcus hob augenblicklich den Kopf und sah sie an.
„Was ist los, Emilia?“ Seine Stimme überschlug sich vor Hektik. „Tue ich dir weh?“ Mit seinen Augen scannte er sie, um eine mögliche Verletzung auszumachen, die er ihr zugefügt haben könnte.
„Nein, ich habe keine Schmerzen, Marcus“, nahm sie ihm seine Bedenken. „Ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich das wirklich will.“ Der letzte Satz brach unkontrolliert aus ihr heraus, was sie umgehend bereute, vor allem, als sie seine Reaktion in Form von aufgerissenen Augen und einer schockierten Miene hautnah mitbekam.
„Moment, eine Sekunde lang dachte ich, du würdest dich davor fürchten mit mir zu schlafen“, äußerte er erschüttert seine Vermutung und schien gleichzeitig zu hoffen, dass er sich irrte.
Emilia fühlte sich in Zugzwang und setzte sich selbst unter massiven Druck. Sie musste ihre nächsten Schritte genaustens abwägen und ihre Worte klug wählen, um ihm nicht die falschen Signale zu senden.
„Ich fürchte mich nicht davor, mit dir zu schlafen“, stellte sie klar und stützte sich auf ihre Ellbogen, damit sie mit ihm auf Augenhöhe war. Marcus wartete indes auf eine detailliertere Erklärung und schwieg. Sie atmete laut hörbar ein, bevor sie weitersprach.
„Ich fürchte mich davor, dich zu enttäuschen. Ich fürchte mich vor meinen Gefühlen. Ich fürchte mich vor mir selbst.“ Die junge Frau spürte, wie die ersten Tränen aufstiegen. „Das zwischen uns“, fuhr sie leicht wimmernd fort, „ist für mich ein Umstand, der mich überfordert, Marcus, obwohl ich mir seit Langem eine enge und vertrauensvolle Beziehung wünsche. Allem Anschein nach habe ich aber verlernt, wie man sich gegenüber anderen Menschen, besonders denen, die einem etwas bedeuten, verhält.“ Mit allen Mitteln kämpfte sie gegen die hartnäckigen Tränen an, die sich in ihren Augenwinkeln sammelten und dort, zu ihrem Glück, erstmal verblieben.
„Diese Killer-Sache vernichtet alles, was einen Menschen ausmacht. Sie vernichtet alles, was mich ausmacht.“ Zum Ende hin hatte die Lautstärke ihrer Stimme stetig abgenommen, bis sie letztendlich jämmerlich verstummte. Nun senkte sie bedauernd den Kopf und bat ihn innerlich um Verständnis. Marcus sagte zunächst weder etwas, noch bewegte er sich. Doch dann streckte er seinen rechten Arm aus, hob ihr Kinn an und beugte sich ein weiteres Mal über sie.
Seinem tiefgründigen, intensiven Blick konnte sie kaum standhalten, dennoch blieb sie stark und richtete ihre Augen auf sein aristokratisches Gesicht.
„Mach dir keine Gedanken mehr darüber, Emilia, denn ich bin hier, um dir deine Angst zu nehmen und dich vor dem emotionalen Verfall zu bewahren“, sprach Marcus ihr Hoffnung zu, was die Blondine tief rührte und ihre zurückgehaltenen Tränen letztendlich ausbrechen ließ.
„Wir sind uns begegnet, damit wir den Anderen retten.“ Seine rechte Hand entfernte sich von ihrem Kinn und strich über ihre feuchte Wange.
„Inwiefern rette ich dich, Marcus?“, fragte sie schluchzend. Für sie war es unvorstellbar, dass sie in der Lage sein sollte einen Menschen zu retten, allen voran einen gestandenen Mann, der ein sorgenfreies Leben führte.
„Du, Emilia McDermott,…“, seine Lippen berührten ihre für einen kurzen, liebevollen Kuss. „…rettest mich vor der quälenden und trostlosen Einsamkeit.“ Er lächelte verträumt. „Bevor ich dich traf, bestand mein Leben nur aus Arbeit. Jeden Abend kehrte ich in eine leere Wohnung zurück und verbrachte die meiste Zeit allein. Es war ein tristes Dasein, das du erhellt hast.“ Seine schmeichelnde Rede gab ihr Selbstvertrauen und die Gewissheit, dass er sie tatsächlich brauchte. Langsam, aber sicher, kam ihr aufgewühltes Inneres zur Ruhe, die Tränen versiegten und sie konnte durchatmen.
„Du bist die Frau, die mein Schicksal verändert wird“, flüsterte Marcus mysteriös und legte seine Stirn gegen ihre. In seinen Augen machte sie ein Funkeln aus, das sie in seinen Bann zog.
Als er sie dann küsste, konnte Emilia ihm nicht mehr widerstehen. Gierig schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und presste sich fest an ihn. Marcus verlor keine Zeit und drang tief in sie ein. Ihn endlich in sich zu spüren war ein unbeschreibliches Gefühl, das ihren Körper zum Beben brachte. Befreit stöhnend vergrub sie ihre Finger in seinem schwarzen Haar und drückte ihre Lippen auf seinen Hals. Auf seiner erhitzten, klebrigen Haut haftete ein dünner Schweißfilm, der ihn salzig schmecken ließ. Genussvoll ließ sie sich diesen einzigartigen Geschmack, seinen Geschmack, auf der Zunge zergehen.
Inzwischen zog er seinen Penis zurück, um ihn erneut in sie hinein zu bewegen; wieder und wieder. Heftige Wellen der Befriedigung spülten über die Blondine hinweg und nahmen sie gefangen. Hektisch keuchend schlug sie die Lider nieder und konzentrierte sich auf ihre verbliebenen Sinne.
Sie wollte den ersten Sex mit Marcus so intensiv, wie möglich erleben. Sie wollte sich jeden Augenblick einprägen und tief in ihr Gedächtnis brennen. Diese Nacht sollte unvergesslich bleiben, denn es war die Nacht, die sie endgültig aus ihrem verdammenswerten Leben und in eine verheißungsvolle Zukunft trug.
 
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