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der sog in die vergangenheit

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
© Mandala
Ich surfe durchs Internet... In Suchmaschinen suche ich nach Begriffen wie Tod, Blut, Hass usw. Meine Augen werden größer, wenn ich auf die Seiten klicke. Schwarzer Hintergrund, ruhige Musik, weiße Schrift, angsterfüllte Bilder. - mein Puls schlägt höher, mein Blut in mir beginnt zu brodeln. Ich hole mir so die Gedanken meiner Vergangenheit zurück. Meine Vergangenheit, die ich wiederträume. Die Vergangenheit mit all dem Schmerz, mit all dem Leid.
Ich stolpere über große Steine, die mir in den Weg gelegt worden sind, die mir meine Haut blutig gescheuert haben. Meine Hände beginnen zu zittern, wenn ich Dinge über den Tod lese, wenn ich Bilder von Friedhöfen sehe. Wieder möchte ich selber dort liegen, wieder möchte ich schwarze Rosen auf meinem Grab bewundern können. Meine Gedanken überschlagen sich. Ich habe Lust... Lust wieder so zu sein wie ich mal war: ängstlich zurückgezogen, in der eigenen Blutlache stehend, die Klinge in meinem Arm steckend, den Bauch mit Hass füllend.... so war ich. Ich WAR so. Mir wurden all das genommen. Mir wurden die Scherben genommen, der Hass im Bauch, die Angst in der Seele, der Wunsch nach Tod. All das bin ich nicht mehr. Doch ich möchte wieder so sein. In machen Situationen möchte ich wieder ICH sein. Bin ich denn jetzt noch die Rote Träne? Bin ich noch die, als die ich geschaffen wurde? Bin ich noch die, die es geliebt hat geschlossene Wunden auf der Haut wieder zum Bluten zu bringen? - Nein, die bin ich nicht mehr. Ich möchte dennoch wieder so sein. Möchte die Schmerzen an die Oberfläche bringen, die ich in der Seele hatte und oft noch habe.

Wer verbietet mir wieder ICH zu sein? - Viele! Leider viele?! Zum Glück viele?! Ich weiß es nicht. Zu viele jedenfalls gibt es, die sich um mich sorgen. Sorgt euch nicht, lasst mich Sein. Lasst mich so sein, wie ich es in den Minuten sein möchte. Wenn ich möchte, lasst mich die Rote Träne sein. Wenn ich möchte, lasst mich ein normales Mädchen sein. Wenn ich möchte, lasst mich an meinen Wunden lecken. Wenn ich möchte, lasst mich die Sonnenstrahlen zählen. Eins SOLLTET ihr tun:

Lasst mich so sein, wie ich bin
 
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Jekyll und Hide. Mehr will ich dazu nicht sagen.

NewWolz (10.10.2004)

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